Pressemitteilung aus Schleswig-Holstein

Schleswig-Holsteiner 2020 weniger aber länger krank

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Kiel, 23. März 2021 – Die Auswertungen des aktuellen Barmer-Gesundheitsreports zeigen ein etwas differenziertes Bild. „Insgesamt gab es 2020 im Vergleich zum Vorjahr bei vielen Diagnosen eine deutlich geringere Zahl an Krankmeldungen, diese dauerten allerdings durchschnittlich deutlich länger“, sagt Dr. Bernd Hillebrandt, Landesgeschäftsführer der Barmer in Schleswig-Holstein. So fehlten die Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner im letzten Jahr durchschnittlich an 18,1 Tagen – im Jahresschnitt 2019 waren sie noch 18,5 Tage krankgeschrieben. „Bei der durchschnittlichen Krankheitsdauer gab es dagegen einen sehr deutlichen Anstieg um volle zwei Tage, von 14,4 Tage auf 16,4 Tage und damit um über 14 Prozent“, ergänzt Hillebrandt.

Rückgang bei Krankheiten des Atmungssystems

Der diagnoseübergreifend beobachtete Rückgang der Arbeitsunfähigkeitszahlen gegenüber dem Vorjahr resultiert in Schleswig-Holstein überwiegend aus dem Rückgang bei Krankheiten des Atmungssystems sowie infektiöse Krankheiten. Auf 100 Versicherte wurden bei diesen Krankheiten 2020 geschlechts-übergreifend acht bzw. drei Fälle weniger als 2019 registriert, was einer relativen Abnahme dieser Fallzahlen um 22,5 bzw. 18,9 Prozent entspricht.

Im Vergleich zum Vorjahr gab es ebenfalls etwas gesunkene Fallzahlen bei Verletzungsdiagnosen (-1,4 Fälle bzw. -13,4 Prozent relative Abnahme) sowie bei Krankheiten des Verdauungssystems (-2,3 Fälle bzw. -18 Prozent). „Der Rückgang von Verletzungen könnte auf einen Rückgang des Verletzungsrisikos zurückzuführen sein, da sich viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Homeoffice oder in Kurzarbeit befanden“, vermutet Hillebrandt.

Frauen im Job häufiger wegen psychischer Probleme krank

Psychische Störungen verursachten auch 2020 in Schleswig-Holstein erneut höhere Fehlzeiten als im Vorjahr. Die Fehlzeiten unter entsprechenden Diagnosen stiegen im Vergleich zu 2019 allerdings nur um 1,7 Prozent, von 2018 auf 2019 waren sie um 4,3 Prozent gestiegen. „Bemerkenswert ist, dass die Fehlzeiten wegen psychischer Probleme nur bei den Frauen in Schleswig-Holstein angestiegen sind, von durchschnittlich 4,8 auf knapp 5 Tage, während sie bei Männern unverändert bei 3,2 Fehltagen lagen“, ergänzt Hillebrandt.

Regional zeichnet sich ein sehr unterschiedliches Bild ab:

Die meisten Fehltage in Schleswig-Holstein ergaben sich in folgenden Kreisen/kreisfreien Städten (je Erwerbsperson):

  • Ostholstein: 20,39 Fehltage
  • Neumünster: 19,37 Fehltage
  • Lübeck: 19,36 Fehltage
  • Kiel: 19,23 Fehltage

Die wenigsten Arbeitsunfähigkeitstage im Land gab es in:

  • Nordfriesland: 15,68 Fehltage
  • Stormarn: 16,05 Fehltage
  • Pinneberg: 16,09 Fehltage

Der Krankenstand ist in Schleswig-Holstein im Jahr 2020 leicht gesunken und betrug 4,96 Prozent nach 5,08 Prozent im Jahr zuvor. Bundesweit fiel die Zahl der Fehltage von durchschnittlich 1.823 Tage je 100 Erwerbspersonen im Jahr 2019 auf 1.796 Fehltage im letzten Jahr. Der Krankenstand sank bundesweit von 4,99 Prozent (2019) auf 4,92 Prozent (2020).

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