Kiel, 22. August 2025 – Der aktuelle Barmer-Gesundheitsreport zeigt, dass die Fehlzeiten 2024 in Schleswig-Holstein im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgegangen sind. „Erstmals sanken die Fehlzeiten 2024 im Vergleich zum Vorjahr in Schleswig-Holstein geringfügig um 1,4 Prozent oder 0,32 Tage auf 23,43 Fehltage pro Erwerbsperson“, sagt Dr. Bernd Hillebrandt, Landesgeschäftsführer der Barmer in Schleswig-Holstein. Er ergänzt: „2022 stieg der Krankenstand außergewöhnlich stark um 31,6 Prozent, während 2023 nur ein geringer Anstieg um 2,7 Prozent auf 23,75 Fehltage zu verzeichnen war. Insofern bleibt der Krankenstand weiter auf einem sehr hohen Niveau.“ Das zeige auch die hohe Arbeitsunfähigkeitsquote von 71,3 Prozent in Schleswig-Holstein, die weiterhin sehr hoch sei. Zum Vergleich: Der Höchstwert lag 2023 bei 73,3 Prozent und der Durchschnitt der letzten 14 Jahre bei 57,9 Prozent.
Zunahme nur bei psychischen Störungen
Der größte Anteil der Fehlzeiten entfiel, wie 2023, mit 5,6 Fehltagen 2024 auf psychische Störungen (Vorjahr 5,2 Fehltage). Es folgen Krankheiten des Atmungssystems mit 4,2 Fehltagen (Vorjahr 4,4 Fehltage). Unverändert zum Vorjahr belegen Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems, die bis 2020 noch genauso viele Fehltage wie psychische Störungen verursachten, mit 4,0 Arbeitsunfähigkeitstagen den dritten Rang. Mit deutlichem Abstand folgt die Gruppe Verletzungen und Vergiftungen mit 2,2 Fehltagen (Vorjahr 2,3 Fehltage).
Regional zeichnet sich nach den Auswertungen des Barmer-Gesundheitsreports ein sehr unterschiedliches Bild ab:
| Die meisten Fehltage in Schleswig-Holstein gab es in folgenden Kreisen und kreisfreier Stadt (je Erwerbsperson): | ||
|---|---|---|
| Neumünster | 25,77 Fehltage | (2023: 25,97 Fehltage) |
| Ostholstein | 25,02 Fehltage | (2023: 25,14 Fehltage) |
| Lübeck | 24,83 Fehltage | (2023: 24,76 Fehltage) |
| Die wenigsten Arbeitsunfähigkeitstage im Land gab es in diesen Landkreisen (je Erwerbsperson): | ||
|---|---|---|
| Stormarn | 20,59 Fehltage | (2023: 21,12 Fehltage) |
| Pinneberg | 21,49 Fehltage | (2023: 21,64 Fehltage) |
| Dithmarschen | 21,71 Fehltage | (2023: 21,87 Fehltage) |
Der Krankenstand in Schleswig-Holstein fiel 2024 im Gegensatz zu 2023 leicht um 0,09 Prozentpunkte auf 6,42 Prozent, nach 6,51 Prozent im Vorjahr. Zum Vergleich: Bundesweit sank die Zahl der Fehltage von durchschnittlich 2.261 Tagen je 100 Erwerbspersonen 2023 auf 2.254 Tage im Jahr 2024. Der Krankenstand fiel bundesweit von 6,19 Prozent (2023) auf 6,17 Prozent (2024).
Erläuterung:
Die Arbeitsunfähigkeitsquote gibt den Anteil derjenigen versicherten Beschäftigten an, die innerhalb eines Kalenderjahres mindestens einen Tag von einer Arbeitsunfähigkeit betroffen waren.
Der Krankenstand beschreibt den Anteil der im Auswertungszeitraum angefallenen Arbeitsunfähigkeitstage am Kalenderjahr. Beispiel: Ein Krankenstand von 6,42 Prozent bedeutet, dass in einem Unternehmen mit 1.000 Beschäftigten durchschnittlich rund 64 Personen täglich fehlen.