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Fehlzeiten in Schleswig-Holstein erreichen erneut Rekordniveau

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Kiel, 23. April 2024 – Die Auswertungen des aktuellen Barmer-Gesundheitsreports zeigen, dass die Fehlzeiten 2023 in Schleswig-Holstein im Vergleich zum Vorjahr Rekordniveau erreichten. Sie sind erneut um 2,6 Prozent beziehungsweise um 0,62 Tage auf 23,75 Fehltage je Erwerbsperson angestiegen. „Die Fehlzeiten sind in Schleswig-Holstein diagnoseübergreifend gegenüber dem Vorjahr zwar nur geringfügig gestiegen. Allerdings war es im Jahr 2022 zu einem außergewöhnlich starken Anstieg des Krankenstandes gekommen, weshalb die Gesamtfehlzeiten jetzt auf einem sehr hohen Niveau verglichen werden“, sagt Dr. Bernd Hillebrandt, Landesgeschäftsführer der Barmer in Schleswig-Holstein. So waren die arbeitsunfähigkeitsbedingten Fehlzeiten damals von 2021 auf 2022 um 31,6 Prozent gestiegen.

Arbeitsunfähigkeitsquote erreicht Rekordniveau

2023 wurden diagnoseübergreifend 13 Prozent mehr Arbeitsunfähigkeitsfälle als 2022 registriert. Allerdings ist die durchschnittliche Krankheitsdauer um gut einen Tag von 12 auf 10,9 Tage zurückgegangen. „Wir sehen hier also mehr kurzdauernde Arbeitsunfähigkeiten“, sagt Hillebrandt. Auch die Arbeitsunfähigkeitsquote liege in Schleswig-Holstein mit 72,5 Prozent noch einmal knapp über dem Rekordwert von 72,3 Prozent des vorletzten Jahres. „Innerhalb eines Jahres ist normalerweise etwa gut die Hälfte aller Erwerbspersonen von mindestens einer Arbeitsunfähigkeit betroffen. Eine Rate von 72,5 Prozent gab es hierzulande noch nie“, so Hillebrandt.

Mehr Muskel-Skelett- und psychische Erkrankungen

Rücken-, Nacken-, Gelenkschmerzen und andere Muskel-Skelett-Erkrankungen waren im vergangenen Jahr für etwas mehr Fehltage (rund 4,0 je Erwerbsperson) verantwortlich als noch im Jahr 2022 (3,8 Fehltage). Und auch Krankschreibungen wegen psychischer Erkrankungen, wie zum Beispiel Depressionen, stiegen zwischen 2022 und 2023 um einen halben Tag an – von durchschnittlich rund 4,7 auf 5,2 Fehltage je Erwerbsperson. „Es kann vermutet werden, dass der Fachkräftemangel auch hier seinen Auswirkungen zeigt“, so der Barmer-Landeschef. Die Gruppe der Atemwegserkrankungen verursachten bei Beschäftigten in Schleswig-Holstein im vergangenen Jahr wie auch im Jahr 2022 durchschnittlich 4,4 Fehltage. „Die Pandemie war zwar vorbei, aber die Erkältungswellen im Frühjahr und im Herbst haben das Krankheitsniveau auf einem hohen Stand gehalten“, sagt Hillebrandt.

Krankenstand in Schleswig-Holstein höher als im Bund

Der Krankenstand ist in Schleswig-Holstein im Jahr 2023 leicht angestiegen und betrug 6,51 Prozent nach 6,34 Prozent im Jahr davor. Bundeweit sank dagegen die Zahl der Fehltage von durchschnittlich 2.269 Tage je 100 Erwerbspersonen im Jahr 2022 auf 2.261 Fehltage im letzten Jahr. Der Krankenstand fiel bundesweit von 6,22 Prozent (2022) auf 6,19 Prozent (2023).

Regional zeichnet sich nach den Auswertungen des Barmer-Gesundheitsreports ein sehr unterschiedliches Bild ab:

Die meisten Fehltage in Schleswig-Holstein ergaben sich in folgenden kreisfreien Städten/Kreis (je Erwerbsperson):

Neumünster25,97 Fehltage                                                                                                                           
Ostholstein25,14 Fehltage
Kiel25,14 Fehltage

Die wenigsten Arbeitsunfähigkeitstage im Land gab es in diesen Landkreisen (je Erwerbsperson):

Stormarn21,12 Fehltage
Nordfriesland 21,55 Fehltage
Pinneberg21,64 Fehltage

Arbeitsunfähigkeitstage je Beschäftigten nach Kreisen/kreisfreien Städten in Schleswig-Holstein im Jahr 2023

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