Kiel, 6. August 2025 – In Schleswig-Holstein erhielten im Jahr 2023 insgesamt 2.866 Frauen die Diagnose Brustkrebs. Mit fast 31 Prozent ist dies die häufigste Krebsart bei Frauen in der Region. Das zeigen Zahlen des Krebsregisters Schleswig-Holstein. Viele nutzen das Mammographie-Screening, um frühzeitig Anzeichen zu erkennen. Nach Angaben der Zentralen Stelle Mammographie-Screening Schleswig-Holstein ließen sich 2023 über 100.000 Frauen zwischen 50 und 69 Jahren hierzulande untersuchen – das sind etwa 46 Prozent der Eingeladenen. Zusätzlich nahmen rund 70.000 Frauen am QuaMaDi-Programm teil, das sich an Frauen mit erhöhtem Brustkrebsrisiko richtet und in Deutschland einzigartig ist, da es altersunabhängig angeboten wird. 2023 wurden dabei rund 1.000 Fälle von Brustkrebs neu entdeckt. „Das Mammographie-Screening zielt darauf ab, Brustkrebs früh zu entdecken, bevor Symptome auftreten. Damit werden die Behandlungs- und Heilungschancen sowie die Überlebensrate erheblich verbessert“, sagt Dr. Bernd Hillebrandt, Landesgeschäftsführer der Barmer in Schleswig-Holstein.
Früherkennung als Schlüssel im Kampf gegen Brustkrebs
Laut Barmer-Daten sind besonders Frauen ab 50 von Brustkrebs betroffen: 2023 lag die Rate bundesweit bei Frauen zwischen 50 und 69 Jahren bei 4,8 Prozent, in Schleswig-Holstein sogar bei 5,4 Prozent – dem höchsten Wert bundesweit. Das Mammographie-Screening ist eine bewährte Methode zur Früherkennung. Hier werden Frauen zwischen 50 und 69 Jahren alle zwei Jahre zur Untersuchung eingeladen. Zwei unabhängige Ärzte prüfen die Röntgenaufnahmen, um zuverlässige Ergebnisse zu gewährleisten. Bei Unsicherheiten oder Hinweisen auf Brustkrebs folgen weitere Untersuchungen. „Früherkennung durch Mammographie kann Leben retten“, sagt Hillebrandt.
Fehlalarm oder bessere Überlebenschancen?
Beim Mammographie-Screening können auch falsch-positive Befunde auftreten, die weiter abgeklärt werden müssen. Dies betrifft neun bis zwölf von 1.000 Frauen. Mit dem Screening wird noch keine endgültige Diagnose gestellt, sondern es erkennt Frauen mit erhöhtem Brustkrebsrisiko. Eine aktuelle Studie im Auftrag des Bundesamts für Strahlenschutz zeigt, dass das Screening die Brustkrebssterblichkeit um 20 bis 30 Prozent senken kann. Jede Frau kann nach gründlicher Information selbst entscheiden, ob sie teilnehmen möchte.
Grafik zum Download: