Pressemitteilung aus Schleswig-Holstein

Aufruf zum Alkohol-Fasten – 48.000 Menschen in Schleswig-Holstein mit Alkoholproblem

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Kiel, 12. Februar 2021 – Die Barmer ruft alle Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner zur Teilnahme am Alkohol-Fasten auf. Am Mittwoch, 17. Februar, startet die sechswöchige Aktion der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Ziel ist es, den gesundheitlichen Folgen übermäßigen Alkoholkonsums vorzubeugen. Jährlich wird bei rund 48.000 Menschen in Schleswig-Holstein ein problematischer Alkoholkonsum diagnostiziert. Das geht aus Hochrechnungen der Barmer hervor.

„Es ist grundsätzlich gut für die Gesundheit, auf Alkohol zu verzichten. Die Fasten-Aktion ist eine Chance, auch langfristig mit dem Alkoholkonsum aufzuhören und damit dem eigenen Körper etwas Gutes zu tun“, sagt Dr. Bernd Hillebrandt, Landesgeschäftsführer der Barmer in Schleswig-Holstein. Auch der zeitweise Verzicht bringe bereits viele Vorteile mit sich. Wer mindestens einen Monat auf Alkohol verzichtet, könne sich über besseren Schlaf, weniger Kopfschmerzen und ein geringeres Körpergewicht freuen. Das Immunsystem und die Konzentrationsfähigkeit profitieren von einer temporären Abstinenz, ebenso das Herz-Kreislaufsystem, der Magen und die Leber.

Mehr Männer als Frauen mit Alkoholproblem

Problematischer Alkoholkonsum wird wesentlich häufiger bei Männern festgestellt. Den Auswertungen der Barmer zufolge sind sie mehr als doppelt so häufig betroffen. „Ganz gleich welches Geschlecht, es ist immer angebracht, das eigene Trinkverhalten zu hinterfragen“, sagt Schleswig-Holsteins Barmer-Chef Hillebrandt. Helfen könne beispielsweise, ein Trinktagebuch zu führen und so das eigene Trinkverhalten dauerhaft zu verändern. Vorlagen und weitere Tipps gibt es auf der Internetseite der BZgA.

Beschäftigte mit Alkoholproblem sind öfter krankgeschrieben

Erwerbstätige mit Alkoholproblem fehlen im Schnitt jedes Jahr etwa 40 Tage mehr als andere Beschäftigte krankheitsbedingt auf Arbeit. Allerdings sind Alkoholprobleme selten explizit die Diagnose, mit der Fehlzeiten begründet werden. Stattdessen häufen sich bei dieser Gruppe Diagnosen wie psychische Erkrankungen, Verletzungen und Magen-Darm-Probleme. Innere Schädelverletzungen wie Gehirnerschütterungen kommen in dieser Gruppe zehn Mal häufiger vor als im Durchschnitt.

„Die Ursachen für riskanten Alkoholkonsum oder alkoholbedingte Probleme bei Erwerbstätigen können vielfältig sein. Wichtig ist, dass das Problem möglichst frühzeitig, insbesondere von Führungskräften, erkannt wird“, sagt Hillebrandt. Denn je eher Auffälligkeiten bei Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen wahrgenommen werden, desto besser können Maßnahmen zur Verhütung von Unfällen und arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren getroffen und Maßnahmen zur Suchtprävention angeboten werden.

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Torsten Nowak
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