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Sodbrennen: Alarm in der Speiseröhre - Über 300.000 in Sachsen betroffen

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Dresden, 26. Februar 2024 – Viele Menschen kennen den brennenden Schmerz im Brustbereich, zum Beispiel nach einem üppigen Essen oder einigen Gläsern Wein. 

Monika Welfens, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Sachsen

Monika Welfens, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Sachsen

„Im Jahr 2022 waren 7,4 Prozent der sächsischen Barmer-Versicherten mit der Diagnose Refluxkrankheit oder Sodbrennen in ärztlicher Behandlung. Hochgerechnet sind das über 300.000 Menschen im Freistaat“, sagt Monika Welfens, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Sachsen und weist darauf hin, dass sich Sodbrennen gut mit einer gesunden Ernährung, Hausmitteln und mit Medikamenten lindern ließe. Hielten Beschwerden jedoch über einen längeren Zeitraum an, sei eine ärztliche Abklärung ratsam. 

Ursachen und Risikofaktoren

Das Symptom Sodbrennen lässt sich nicht immer auf eine eindeutige Ursache zurückführen. Es gibt verschiedene Gründe, warum der Rückfluss von Magensäure (Reflux) aus dem Magen die Schleimhaut der Speiseröhre reizt. Normalerweise verschließen Muskeln den Übergang zwischen Magen und Speiseröhre, sodass eine Öffnung nur beim Essen und Trinken erfolgt. Damit wird verhindert, dass Magensäure aufsteigt. Klappt das nicht, kommt es zu dem typischen brennenden Gefühl im Bereich der Brust, dem Hauptsymptom der Refluxkrankheit. Die Einnahme von Herzmedikamenten oder eine fortgeschrittene Schwangerschaft können beispielsweise zu derartigen Beschwerden führen. „Allerdings stehen auch Stress, hoher Alkohol- und Nikotinkonsum im Verdacht Sodbrennen zu begünstigen, ebenso wie große, ausgiebige Mahlzeit, bei denen der Magen sehr gedehnt wird“, erläutert Welfens. Dann könne es passieren, dass der Durchgang vom Magen nicht wieder ausreichend verschlossen werde und Magensäure in die Speiseröhre gelange.

Folgeerkrankungen oder Komplikationen

Eine Refluxkrankheit verläuft oft in Schüben, Phasen mit wenigen oder keinen Beschwerden wechselten sich mit Krankheitsphasen ab. Wird die Speiseröhre immer wieder gereizt, können sich die Probleme verschlimmern und Folgeerkrankungen oder Komplikationen auftreten. Schäden zeigten sich zum Beispiel in einer Speiseröhrenentzündung, einer narbigen Verengung oder Blutungen der Speiseröhre. „Von einem sogenannten Barrett-Ösophagus sprechen Fachleute, wenn sich die Schleimhaut im unteren Bereich der Speiseröhre verändert. Dieser Zustand erhöht das Risiko für Speiseröhrenkrebs“, sagt Monika Welfens. Mögliche Folgen außerhalb der Speiseröhre seien eine Kehlkopfentzündung, Heiserkeit, anhaltender Husten, Zahnprobleme und Schlafstörungen. Gelange Magensäure in die Luftröhre, reize das die Atemwege und könne einen Asthmaanfall begünstigen.

Mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt

Bei leichten Symptomen reicht es oft aus, magenreizende Faktoren zu meiden. Hier ist es nicht unbedingt nötig, Medikamente einzunehmen. „Wer zum Beispiel einen empfindlichen Magen hat, kann mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu ich nehmen, anstatt drei Hauptmahlzeiten“, empfiehlt die Barmer-Chefin. Magenfreundlich sei es auch, sich beim Essen Zeit zu nehmen und die Speisen gut zu kauen. Bei Sodbrennen helfe es außerdem, auf eine gesunde Ernährung zu achten. „Zusätzlich kann gegen Sodbrennen helfen, eine Weile auf Alkohol, Kaffee, kohlensäurehaltige Getränke, Säfte und bestimmte Schmerzmedikamente wie Ibuprofen zu verzichten, scharfe Gewürze und Süßigkeiten zu vermeiden, rauchfrei zu leben und bei Übergewicht abzunehmen“, so die Kassenchefin weiter. Ein Arztbesuch sei bei Sodbrennen empfohlen, wenn das Schlucken schwierig oder schmerzhaft werde, plötzliche Schmerzen im Bereich von Magen und Speiseröhre auftreten oder die Beschwerden sich verstärkten. Als Warnzeichen gelten, unbeabsichtigtes Sinken des Körpergewichts oder wenn die Beschwerden zum ersten Mal im Alter von über 60 Jahren aufträten. Auch bei Blut im Stuhl oder schwarz gefärbtem Stuhl sei eine ärztliche Abklärung ratsam.


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Claudia Szymula
Pressesprecherin Barmer Sachsen
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