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Präsentismus: Krank und doch zur Arbeit

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Dresden, 27. Dezember 2018 – Laut einer Studie der Uni St. Gallen sind rund 67 Prozent der Beschäftigten mindestens einmal krank zur Arbeit gegangen. 65 Prozent der Befragten gaben an, dies aus Pflichtgefühl getan zu haben, 50 Prozent nahmen Rücksicht auf Kollegen und 28 Prozent waren der Meinung, kein anderer könne die eigenen Arbeit machen. „Menschen, die krank zur Arbeit gehen, scheinen Getriebene zu sein, die zu wenig auf Signale ihres eigenen Körpers achten. Das ist ein riskantes Verhalten sowohl aus medizinischer, aber auch aus volkswirtschaftlicher Sicht“, sagt Dr. Fabian Magerl, Landesgeschäftsführer der Barmer in Sachsen.

Krank zur Arbeit - warum?


Riskantes Verhalten

„Leichte Kopfschmerzen müssen einen nicht gleich davon abhalten, arbeiten zu gehen. Doch wer stark erkältet ist oder sogar Fieber hat, gehört ins Bett und sollte sich gründlich auskurieren. Denn wer zu früh an seinen Arbeitsplatz zurückkehrt oder die Krankheit verschleppt, dem drohen dauerhafte Schäden oder gar eine Chronifizierung der Krankheit“, so Magerl. Die Arbeitnehmer würden dann umso länger ausfallen. „Außerdem darf man die Ansteckungsgefahr nicht unterschätzen. Schnell kann sie in der Firma zu einem Dominoeffekt führen“, ergänzt der Kassenchef.

Präsentismus als teure Krankheit

Je nach Schwere der Krankheit wird in der Forschung zwischen krankheitsbedingtem und therapeutischem Präsentismus unterschieden. Von Letzterem spricht man, wenn der Arbeitnehmer auf ausdrückliche Empfehlung des Arztes arbeiten geht. „Studien belegen, dass Präsentismus die Unternehmen doppelt so teuer zu stehen kommt wie krankheitsbedingte Ausfälle. Angst die Arbeit nicht zu schaffen ist offenbar ein Hauptgrund für Präsentismus. Arbeitgeber und Führungskräfte sollten beispielsweise darauf achten, Druck nicht einfach nach unten weiterzugeben“, so Magerl. Zudem zeigten Studien, dass es einen Zusammenhang zwischen Präsentismus und der Gesundheitskompetenz von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gibt. Das bedeutet: Je verantwortungsbewusster die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihrer Gesundheit umgehen, desto weniger ist Präsentismus ein Problem.

Das Barmer Firmenangebot bietet Hilfestellungen unter: www.barmer.de/f000552.

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Claudia Szymula
Pressesprecherin Barmer Sachsen
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