Dresden, 04. August 2025 – Ist das Kind krank, muss einer zu Hause bleiben und sich um den kleinen Patienten kümmern. In Sachsen nahmen deutlich mehr Väter eine Freistellung vom Job in Anspruch als anderswo in Deutschland. Jeder dritte sächsische Papa (36 Prozent ) blieb zu Hause, wenn das eigene Kind krank war. Bundesweit übernahm eine derartige Betreuungsarbeit nur jeder vierte Vater (27 Prozent). Dennoch lag auch im Freistaat die überwiegende Care-Arbeit in diesen Fällen noch immer bei den Müttern. Eine aktuelle Analyse von entsprechenden Daten der Barmer belegt, dass vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024 in Sachsen etwa 13.100 Anträge auf Kinderkrankengeld von Frauen und rund 7.500 von Männern gestellt wurden.
Monika Welfens, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Sachsen
„Das Kinderkrankengeld ist ein wichtiges Instrument, um Belastungen von Eltern zu mindern und eine gesunde Umgebung für Familien zu schaffen. Es ist positiv zu bewerten, dass in Sachsen überdurchschnittlich viele Väter ihre Partnerin oder ihren Partner bei der Betreuung der Kinder unterstützen. Allerdings zeigt unsere Untersuchung auch, dass Frauen nach wie vor die Hauptlast bei der Kinderbetreuung tragen und damit auch Einkommenseinbußen in Kauf nehmen“, sagt Monika Welfens, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Sachsen. Deutschlandweit hätten im Jahr 2024 Frauen fast dreimal häufiger als Männer das Krankengeld bei Erkrankung eines Kindes in Anspruch genommen.
Dauerhaft mehr Kinderkrankentage führen nicht zu vermehrter Nutzung
Gesetzlich versicherten Eltern stehen seit 1. Januar 2024 mehr Tage zur Pflege des Kindes zur Verfügung, wenn sie aufgrund der Erkrankung ihres Kindes nicht zur Arbeit gehen können. Pro Kind kann ein Elternteil für 15 statt früher für regulär zehn Tage im Jahr Kinderkrankengeld bei der Krankenkasse beantragen. Für Alleinerziehende hat sich der Anspruch sogar auf 30 Tage je Kind erhöht. „Die verfügbaren Tage, an denen Eltern Kinderkrankengeld beziehen können, geben Familien Sicherheit und die Gewissheit, sich im Bedarfsfall entsprechend um den kranken Nachwuchs kümmern zu können. In der Auswertung, der bei uns gestellten Anträge, sehen wir einen Rückgang, ebenso bei den in Anspruch genommen Tagen“, sagt die Barmer-Chefin und weist darauf hin, dass die Sorge um den Arbeitsplatz oder Kolleginnen und Kollegen Mehrarbeit aufzubürden eine Rolle spielen könnte. Auch ist es denkbar, dass sich die Alternative im Homeoffice arbeiten zu können, positiv auf die Kinderbetreuung auswirke. Insgesamt sei in Sachsen das Kinderkrankengeld im Jahr 2024 rund 20.560 Mal beantragt und für insgesamt 44.580 Tage gezahlt worden. Das seien rund 320 Anträge und etwa 1.670 Tage weniger als im Jahr 2023 gewesen.