Pressemitteilung 2022

5. Oktober - Tag der Epilepsie: Symptome richtig deuten und erste Hilfe leisten

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Dresden, 04. Oktober 2022 – Rund 63.000 Menschen in Sachsen sind an Epilepsie erkrankt. Das zeigt der aktuelle Arztreport der BARMER. Werden Betroffene von einem epileptischen Anfall im Alltag überrascht, können gefährliche Notfallsituationen entstehen. Außenstehende können in diesen Fällen entscheidende Erste Hilfe leisten, wenn sie die Symptome richtig deuten. „Meist dauern epileptische Anfälle eineinhalb bis zwei Minuten, teilweise nur wenige Sekunden. Zu den Symptomen können Krämpfe, unkontrollierte Zuckungen und Kontrollverlust über den Körper gehören. Nach einem Anfall verspüren Betroffene oft das Bedürfnis zu schlafen und wirken orientierungslos. Wichtig ist, dass dieses Verhalten während oder nach einem Krampfanfall ernst genommen und nicht fehlinterpretiert wird“, erklärt Dr. Fabian Magerl, Landeschef der BARMER in Sachsen. Sollte ein Anfall ohne Vorwarnung auftreten, bestehe die Aufgabe der Ersthelfenden darin, das Umfeld zu sichern und somit vor Verletzungen zu schützen. Betroffene sollten nicht festgehalten, sondern nach Möglichkeit nach Aufhören des Zuckens und weiterhin bestehender Bewusstlosigkeit in die stabile Seitenlage gebracht werden. Wenn ein epileptischer Anfall erstmalig auftrete oder länger als fünf Minuten anhalte, sollte unbedingt die Notrufnummer 112 gerufen werden. 

Männer häufiger betroffen

Im Jahr 2020 wurden 1,55 Prozent der sächsischen Bevölkerung wegen Epilepsie behandelt. Unter den Betroffenen liegt der Anteil der Männer rund 14 Prozent höher als jener der Frauen. Der Anteil der Erkrankten in der sächsischen Bevölkerung stieg zudem zwischen 2014 und 2020 um mehr als 10 Prozent an. „Bereits wenige Handgriffe können vor weiteren Verletzungen schützen und zur Sicherheit von Betroffenen beitragen. Entscheidend ist, dass Helferinnen und Helfer an die Möglichkeit einer Epilepsie denken, wenn sie die Symptome beobachten“, sagt Dr. Magerl. Epilepsien können bei Menschen in jedem Alter auftreten. Dabei können das Spektrum der Anfallserscheinungen sowie die Ursachen sehr unterschiedlich sein. Eine häufige Form sind die sogenannten fokalen Anfälle. Sie entstehen nur in begrenzten Teilen des Gehirns und äußern sich beispielsweise durch das Zucken einzelner Gliedmaßen. Ursache von Epilepsie können Infektionen, Stoffwechselerkrankungen und genetische Veranlagungen sein. Auch Hirntumore und Schlaganfälle können zu den typischen Symptomen führen. 

Hintergrund:
Die BARMER versichert bundesweit rund 8,7 Millionen Menschen, rund 320.000 in Sachsen. Um besonders repräsentative Ergebnisse zu erhalten, wurden die Abrechnungsdaten der BARMER durch Standardisierung präzise an die Alters- und Geschlechtsstruktur in Sachsen angepasst. Es wurde der Diagnoseschlüssel G40.- Epilepsie analysiert.

Weitere Informationen zum Thema Epilepsie finden Sie unter:
www.barmer.de/s000508

Kontakt für die Presse:

Claudia Szymula
Pressesprecherin Barmer Sachsen
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