Woche der Demenz 2025 vom 19. bis 28. September - Demenz ist der Oberbegriff für verschiedene Erkrankungen, die den Verlust geistiger Fähigkeiten gemeinsam haben. Bei Betroffenen komme es dadurch zum Beispiel zu Gedächtnisstörungen, zur Verminderung der Merkfähigkeit und des Denkens oder auch dem Verlust des Orientierungssinns. Sie geht oft mit Depression einher.
Dresden, 18. September 2025 – Rund 27,9 von 1.000 Menschen in Sachsen sind von einer Demenz oder einer Alzheimer-Erkrankung betroffen. Die Auswertungen des Barmer Morbiditäts- und Sozialatlas aus dem Jahr 2023 zeigen, dass damit der Freistaat, die bundesweit höchste Betroffenenrate aufweist. Sie lag rund 85 Prozent über dem Schnitt des Bundes, der bei rund 15,1 Demenz-Betroffenen je 1.000 Personen lag. Im Saarland dagegen war der Betroffenenanteil am geringsten. Er lag 20 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt. Sachsenweit lag keine sächsische Region unter dem Bundesschnitt. Dennoch wurde die Diagnose Demenz regional unterschiedlich häufig dokumentiert. So wurde diese Erkrankung im Kreis Zwickau mit rund 22,2 Betroffenen je 1.000 Personen am seltensten, im Kreis Görlitz mit rund 35,3 Erkrankten je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohnern am häufigsten ausgewiesen, gefolgt von Chemnitz mit einer Diagnoserate von 33,9 je 1.000 Personen. Selbst die Städte Leipzig und Dresden weisen mit 24,7 und 25,0 Betroffenen je 1.000 überdurchschnittliche Betroffenenrate auf.
Monika Welfens, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Sachsen
„Die ungleiche Verteilung von Demenz-Diagnosen hängt maßgeblich mit regionalen Unterschieden in der Altersstruktur zusammen“, erklärt Monika Welfens, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Sachsen. In der Altersgruppe der 80- bis 89-Jährigen seien 139,5 Menschen von 1.000 von einer Demenzerkrankung betroffen gewesen. Bei den über 90-jährigen Personen in Sachsen seien es etwa 29 Prozent gewesen.
Demenz geht oft mit Depression einher
Laut Barmer Morbiditätsatlas haben rund 31 Prozent der demenzerkrankten Menschen zugleich auch die Diagnose Depression erhalten. Es sei nicht untypisch, dass sich die Gemütsverfassung von Demenzerkrankten verändere, nicht selten trete dies in Form von depressiven oder auch aggressiven Stimmungszuständen auf, erläutert Welfens. Dies sei nicht nur für Betroffene leidvoll, sondern auch für Angehörige und nahestehende Personen mitunter kräftezehrend und belastend. „Wer Pflege- oder Fürsorgeaufgaben für einen demenzerkrankten Menschen übernimmt, ist mit dieser großen Herausforderung nicht allein. Die Kranken- und Pflegekassen sowie das PflegeNetz Sachsen bieten Beratung zu Leistungen und Angeboten für Demenzerkrankte und pflegende Angehörige“, so die Barmer-Chefin. Mit dem Pflegecoach biete die Barmer allen Interessierten auch ein digitales Informationsportal für Fragen rund um Pflege, Demenz, Gesundheit und Versorgungsfragen.
Gesunder Lebensstil kann Risikofaktoren für Demenz vorbeugen
Aus medizinischer Sicht sei Demenz der Oberbegriff für verschiedene Erkrankungen, die den Verlust geistiger Fähigkeiten gemeinsam haben. Bei Betroffenen komme es dadurch zum Beispiel zu Gedächtnisstörungen, zur Verminderung der Merkfähigkeit und des Denkens oder auch dem Verlust des Orientierungssinns, so Monika Welfens. Die häufigsten Erscheinungsformen seien die Alzheimer-Demenz, die etwa 70 Prozent der Demenzerkrankungen ausmacht, und die vaskuläre Demenz (15 Prozent). Die Ursachen für Alzheimer seien noch nicht abschließend erforscht. Eine vaskuläre Demenz könne unter anderem durch Bluthochdruck oder einen Schlaganfall entstehen. Ein gesunder Lebensstil sei deshalb der beste Weg zur Vorbeugung. „Ausreichende Bewegung, eine ausgewogene Mittelmeer-Diät mit vielen ungesättigten Fettsäuren sowie möglichst wenig Alkohol und der Verzicht auf Nikotin können Risikofaktoren einer Demenzerkrankung entgegenwirken“, sagt Welfens.
- PflegeNetz Sachsen: Angebote und Ansprechpartner: PflegeNetz Sachsen
Quelle: Barmer Morbiditäts- und Sozialatlas
Hierbei handelt es sich nicht um Neuerkrankungsraten (Inzidenz). Dargestellt wird die Gesamtzahl der Krankheitsfälle in der Bevölkerung (Prävalenz). Die Daten von Barmer-Versicherten wurden auf die Bevölkerung hochgerechnet und mittels eines statistischen Verfahrens an die tatsächliche Gesamtbevölkerung angepasst. Die Barmer versichert bundesweit rund 8,4 Millionen Menschen, etwa 300.000 davon in Sachsen.