Zu sehen ist ein Arzt, der bei einer Patientin Blutdruck misst
Pressemitteilungen 2023

BARMER-Atlas zu Hypertonie: Leipzig landesweit am geringsten belastet

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Dresden, 28. Dezember 2023 – In Sachsen haben überdurchschnittlich oft Menschen zwischen 18 und 64 Jahren Bluthochdruck. Nachweislich 173 je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner leiden hierzulande in der genannten Altersgruppe an dieser Krankheit. Damit liegt Sachsen um 24 Prozent über dem Bundesschnitt von 140 je 1.000 Einwohner. Das geht aus dem Atlas des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) zu Hypertonie hervor, der Abrechnungsdaten aus dem Jahr 2021 analysiert hat. Die geringste Krankheitslast in Sachsen gibt es demnach in Leipzig mit 118 Betroffenen je 1.000 Einwohner. Am stärksten betroffen ist der Kreis Nordsachsen mit 224 Erkrankten je 1.000 Einwohner. 

Monika Welfens, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Sachsen

Monika Welfens, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Sachsen

„Bluthochdruck kommt auch schon bei jüngeren Menschen vor und muss ernst genommen werden. Unbehandelt kann er zum Beispiel zu Herzinfarkt und Schlaganfall führen und schlimmstenfalls tödlich enden“, sagt Monika Welfens, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Sachsen. Da Hypertonie zunächst einmal häufig symptomlos bleibe, sollte jeder Mensch seinen Blutdruck ein- bis zweimal im Jahr sicherheitshalber kontrollieren lassen. Wer typische Bluthochdruck-Symptome verspüre, solle diese ärztlich abklären lassen. Dazu gehörten etwa Schwindel, Übelkeit, Ohrensausen, Nasenbluten, Abgeschlagenheit oder Schlaflosigkeit.

Bluthochdruck in allen Bildungs- und Einkommensschichten

Wie aus dem Barmer-Atlas weiter hervorgeht, zieht sich Bluthochdruck bei den 18- bis 64-Jährigen durch alle Bildungsschichten. Am stärksten betroffen sind in Sachsen demnach Menschen mit Mittlerer Reife mit 217 Erkrankten je 1.000 Einwohner. Die geringste Krankheitslast liegt bei Personen mit Fachabitur oder Abitur vor mit 113 Betroffenen je 1.000 Einwohner. Geringer sind hingegen die Unterschiede bei Betrachtung der verschiedenen Einkommensgruppen. Sie schwanken je nach Einkommen zwischen 162 und 214 Erkrankten je 1.000 Einwohner.

Bluthochdruck, die schweigende Krankheit

Zunächst macht hoher Blutdruck keine oder kaum wahrnehmbare Beschwerden. Erkannt wird er meist erst, wenn er bereits die Gefäße geschädigt hat und sich Anzeichen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bemerkbar machen. Typische Symptome sind Schwindel, Ohrensausen, Brustenge, Luftnot unter Belastung und Kopfschmerzen. „Kaum eine andere chronische Erkrankung lässt sich so einfach und effektiv beeinflussen wie hoher Blutdruck“, sagt Welfens und empfiehlt grundsätzlich auf gesunde Mahlzeiten zu achten, nicht zu salzhaltigen Snacks oder Fastfood zu greifen, für ausreichend Bewegung und Schlaf sowie eine rauchfreie Umgebung zu sorgen. Für einen normalen Blutdruck spiele die Lebensweise eine entscheidende Rolle. Hier müsse jeder selbstkritisch seinen Lebensstil hinterfragen und auch selbst aktiv werden. Für den einen bedeute das vielleicht, ein paar Pfund abzunehmen und den Feierabend-Rotwein auf ein Glas zu beschränken, für die andere, sich einer Walking-Gruppe anzuschließen und das Rauchen aufzugeben. Diese Maßnahmen seien unter anderem deshalb so wirkungsvoll, weil ihre Effekte ineinandergreifen. Eine Ernährung mit viel Gemüse und Obst hilft, Gewicht abzubauen. Leichter geworden, fällt auch das Fitnesstraining leichter. Sportliche Aktivität hilft, Stress abzubauen. All das reduziere nicht nur die Gefahren durch den erhöhten Blutdruck. Es wirke zusätzlich als eigenständiger Schutzfaktor gegenüber Herz-Kreislauf-Erkrankungen. 

Den Morbiditäts- und Sozialatlas erreichen Sie unter: www.bifg.de/atlas/hypertonie.

Kontakt für die Presse:

Claudia Szymula
Pressesprecherin Barmer Sachsen
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