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Pressemitteilungen 2023

BARMER-Analyse zu Atemwegsinfekten Sachsen: Rasanter Anstieg in den letzten Wochen

Lesedauer unter 3 Minuten

Dresden, 12. Dezember 2023 – Bei der Häufigkeit von Krankschreibungen wegen Atemwegserkrankungen gibt es massive regionale Unterschiede. Das geht aus Daten des BARMER Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) hervor.

Monika Welfens, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Sachsen

Monika Welfens, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Sachsen

Demnach waren in Sachsen in Kalenderwoche 46 dieses Jahres (13. bis 19. November) 46 je 1.000 Barmer-Versicherte mit Anspruch auf Krankengeld (KG) wegen Atemwegsleiden krankgeschrieben. In Sachsen-Anhalt und Thüringen wurden mit 54 beziehungsweise 50 je 1.000 Barmer-Versicherte die bundesweit höchsten und in Bayern und Baden-Württemberg mit 32 beziehungsweise 35 Erkrankten je 1.000 Anspruchsberechtigte die niedrigsten Raten verzeichneten. „Die große Diagnosegruppe der Atemwegserkrankungen war im vergangenen Jahr und wird vermutlich auch in diesem Jahr für steigende Krankenständen in Unternehmen sorgen“, sagt Monika Welfens, Landesgeschäftsführerinder Barmer in Sachsen.

Rasanter Anstieg in den letzten Wochen

Seit Juli registriert die Barmer bei ihren Versicherten bereits wieder eine kontinuierlich steigende Anzahl an Krankschreibungen aufgrund von Atemwegserkrankungen. Insbesondere in den letzten Wochen haben diese drastisch zugenommen. In Sachsen lag der bisher absolute Höchstwert der vergangenen drei Jahre in der 51. KW des Jahres 2022 (19. bis 25.12.2022). In der Woche waren von 1.000 Beschäftigten 74 aufgrund von Atemwegserkrankungen krankgeschrieben. Aktuell sind in Sachsen 46 von 1.000 krankgeschrieben. „Steigen die Infektionszahlen weiter so dynamisch, erwarten wir ähnlich hohe Ausfallzeiten wie zum Jahresende des vergangenen Jahres“, sagt Monika Welfens, Landesgeschäftsführerinder Barmer in Sachsen und weist darauf hin, dass auch jeder Einzelnen etwas tun könne, um sich und andere vor Infektionen zu schützen. Das Einhalten von Hygieneregeln sowie prophylaktische Impfungen böte eigenen Schutz und helfe gleichzeitig, die Ausbreitung von Infektionskrankheiten zu minimieren. 

Sachsen: Erkrankungswelle 2023 zeigt klassischen Verlauf

Schaut man in Sachsen zurück auf das Jahr 2022, gab es verteilt über das gesamte Jahr mehrere Atemwegserkrankungswellen. Im laufenden Jahr 2023 dagegen zeigte die Diagnosegruppe der Atemwegserkrankungen wieder einen eher klassischen Verlauf. So wurden viele Krankschreibungen zu Jahresbeginn bis Mitte März erfasst. Danach sank die Anzahl der Krankschreibungen kontinuierlich auf den niedrigsten Wert im gesamten Jahr. In der 29. KW (vom 17. bis 23. Juli 2023) wurden mit nur rund 10 von 1.000 krankgeschriebenen Beschäftigten mit Anspruch auf KG der geringste Wert des Jahres erfasst. So niedrig war die Rate der Krankgeschriebenen im gesamten Jahr 2022 nicht in einer Kalenderwoche.

Bronchitis und Entzündungen der Nasennebenhöhlen besonders häufig 

Schaut man auf die unterschiedlichen Atemwegserkrankungen, wird deutlich, dass bisher sonstige Atemwegserkrankungen, das heißt typische Infektionen der oberen und unteren Atemwege wie zum Beispiel „Entzündungen der Nasennebenhöhlen“ oder „Bronchitis“ am häufigsten zur Fehlzeiten im Job geführt haben, gefolgt von COVID-19. Wie aus den Barmer-Daten weiter hervorgeht, liegen auch bei den Corona-bedingten Krankschreibungen deutliche regionale Differenzen vor. In Kalenderwoche 46 wurden in Sachsen acht Erkrankte je 1.000 BARMER-Versicherte mit Anspruch auf Krankengeld erfasst. Die höchsten Betroffenenraten wurden in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt registriert, mit jeweils etwa 12 Erkrankten je 1.000 BARMER-Versicherte mit Anspruch auf Krankengeld. Die geringsten Raten gab es in Bayern und Baden-Württemberg mit sechs beziehungsweise sieben Betroffenen je 1.000 Anspruchsberechtigte.

Aktuelle Daten zur Entwicklung des Krankenstandes unter: www.bifg.de/Y925XK
 

Kontakt für die Presse:

Claudia Szymula
Pressesprecherin Barmer Sachsen
Telefon: 0800 333 004 152231
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