Eine Arzt-Schwester im weißen Kittel misst einer älteren Patientin mit weißen Haaren den Blutdruck.
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BARMER-Altersleidensatlas - Woran die Sachsen mit zunehmendem Alter besonders leiden

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Ältere Menschen in Sachsen leiden vor allem an Bluthochdruck, zu viel Cholesterin, Rückenschmerzen und zunehmender Sehschwäche. Das geht aus dem Altersleidensatlas der Barmer hervor, für den ambulante und stationäre Abrechnungsdaten aus dem Jahr 2023 ausgewertet wurden. 

Dresden, 06. Mai 2025 – Im Altersleidensatlas der Barmer werden für vier Altersklassen ab 60 Jahren die zehn häufigsten Erkrankungen ausgewiesen. Gemäß dem Top-3-Ranking leiden zum Beispiel bereits bei den 60- bis 69-Jährigen von 1.000 Barmer-Versicherten 334 an Bluthochdruck, 214 an Fettstoffwechselstörungen wie zu viel Cholesterin und 191 unter Rückenschmerzen. Dabei steigt die Häufigkeit einzelner Krankheiten mit dem Alter zum Teil deutlich an, wie das Beispiel Bluthochdruck zeigt. Demnach litten bei den 70- bis 79-Jährigen sowie den 80- bis 89-Jährigen bereits 767 beziehungsweise 870 von 1.000 Barmer-Versicherten daran.

Sachsen mit hoher Bluthochdruck- und Rückenschmerz-Rate

Laut Altersleidensatlas gibt es in Sachsen je nach Altersgruppe beim Auftreten der drei häufigsten Erkrankungen vergleichsweise hohe Betroffenheitsraten. So weisen beispielsweise Sächsinnen und Sachsen in der Altersgruppe der 60- bis 69-Jährigen im Länderranking bei Bluthochdruck die dritthöchste Betroffenheitsrate auf. Bei Fettstoffwechselstörungen liegen die Betroffenenraten im Freistaat ebenfalls deutlich über dem Bundesdurchschnitt. In nur drei anderen Bundesländern gab es noch höhere Betroffenenzahlen. Beim Anteil der Rückenschmerzgeplagten, lag die Rate nur in Sachsen-Anhalt noch höher. 

Monika Welfens, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Sachsen

Monika Welfens, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Sachsen

„Sachsen ist ein vergleichsweise stark gesundheitlich belastetes Bundesland. Die häufigsten Altersleiden, wie Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und Rückenschmerz treten im bundesweiten Vergleich deutlich öfter auf. Die Gründe dafür sind vielfältig. Eine Rolle spielt das höhere Durchschnittsalter der Bevölkerung hier im Freistaat“, sagt Monika Welfens, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Sachsen und weist darauf hin, dass die Betroffenenraten mit zunehmendem Alter ansteigen.   

Diabetes Typ 2 häufiger als im Bund

Dem Altersleidensatlas zufolge zeigt das Top-10-Ranking der häufigsten Erkrankungen für die 60- bis 69-Jährigen Sächsinnen und Sachsen, Diabetes mellitus Typ 2 mit rund 125 Betroffenen je 1.000 Personen an fünfter Stelle. Auch hier liegen die Betroffenenraten deutlich über den Bundesschnitt von rund 86 Betroffenen je 1.000 Barmer-Versicherten. Die Erkrankungsdiagnose Adipositas wiederum liegt in Sachsen mit 88 je 1.000 betroffenen Personen auf Rang neun, gleichauf mit dem Bundesdurchschnitt. Allerdings liegt die Betroffenheit im Bundesschnitt bei nur 77 je 1.000 Barmer-Versicherten.

Sehschwäche in Sachsen etwas seltener als im Bund

In den höheren Altersgruppen ab 70 Jahren setzt sich der Trend fort. Es treten in Sachsen wie auch im Bund vor allem Bluthochdruck und erhöhtes Cholesterin auf, gefolgt von Rückenschmerz und zunehmender Sehschwäche. In der Altersgruppe der 70- bis 89-Jährigen leiden zum Beispiel rund 347 je 1.000 Personen an Sehschwächen wie Kurz- oder Altersweitsichtigkeit. Im Bundesdurchschnitt wurden diese Diagnosen bei 380 Betroffenen je 1.000 Barmer-Versicherten gestellt. „Während Sehschwächen auch im höheren Alter gut beherrscht werden können, gibt es häufige Diagnosen wie Bluthochdruck, Diabetes oder Rückenschmerz, die potenziell vermeidbar sind. Deren Verlauf jedoch durch einen gesunden Lebensstil abgeschwächt oder verlangsamt werden kann. Hier können Betroffene durchaus selbst ansetzen“, sagt Barmer-Landeschefin Welfens. Ausreichend Bewegung und eine gesunde Ernährung zum Beispiel könnten Diabetes und auch Fettstoffwechselstörungen in aller Regel positiv beeinflussen. Dies wirkt sich auch begünstigend auf das Herz-Kreislaufsystem aus. Um die Gesundheit ihrer Versicherten zu fördern, böten Krankenkassen eine Vielzahl von zertifizierten Präventionsprogrammen und Gesundheitskursen an. Der Nutzen individuell verhaltensbezogene Maßnahmen, die Krankheiten oder gesundheitliche Probleme verhindern, bevor sie überhaupt entstehen, sei erwiesen. Dazu gehören gesunde Ernährung, Bewegung, Impfungen und Aufklärung über Risikofaktoren, mit dem Ziel, die Gesundheit zu erhalten und Risiken frühzeitig zu minimieren.

 

Datengrundlage:
Daten von Barmer-Versicherten. Dargestellt sind die alters-, geschlechts- und bundeslandadjustierten Prävalenzen für Sachsen, nach den Top-10-Erkrankungsgruppen (ICD-3-Steller) für die deutsche Bevölkerung >=60 Jahre für das Jahr 2023. Berücksichtigt wurden ambulante gesicherte Diagnosen sowie stationäre Hauptdiagnosen.

Service für Redaktionen:

Weitere detaillierte Daten zur Prävalenz von Erkrankungen in den Altersgruppen 60 bis 69, 70 bis 79, 80 bis 89 sowie 90 und älter im Jahr 2023 stehen zur Verfügung und können angefordert werden.
 

Kontakt für die Presse:

Claudia Szymula
Pressesprecherin Barmer Sachsen
Telefon: 0800 333 004 152231
E-Mail: presse.sn@barmer.de
Twitter: twitter.com/BARMER_SN

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