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Sachsen-Anhalts Männer sind Vorsorgemuffel: Nur elf Prozent nehmen Krebsfrüherkennung wahr

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Magdeburg, 11. Juni 2020 – Die Männer in Sachsen-Anhalt sind Vorsorgemuffel. Das belegen die Zahlen zu den Krebsfrüherkennungsuntersuchungen. „Mit einer Teilnehmerquote von nur 11,6 Prozent bei der Prostata-Krebsvorsorge liegen wir zwar genau im bundesweiten Schnitt – trotzdem ist angesichts dieser geringen Zahl noch viel Luft nach oben. Denn je früher Krebs erkannt wird, desto besser sind bei vielen Erkrankungen in der Regel die Heilungschancen", sagt Axel Wiedemann, Landesgeschäftsführer der Barmer in Sachsen-Anhalt. „Die Männer sollten sich an den Frauen ein Beispiel nehmen: Während nur jeder neunte Mann zur Prostata-Krebsvorsorge geht, nehmen vier von zehn Frauen Brustkrebs-Früherkennungsuntersuchungen wahr“, so Wiedemann. Mit einer Quote von 41,1 Prozent liegen die Sachsen-Anhalterinnen deutschlandweit auf Platz vier. Das geht aus einer aktuellen Auswertung der Barmer von ambulanten Diagnosedaten hervor.

Untersuchungen bei Männern ab 45, bei Frauen ab 20

Auf Erkrankungen an Krebs gehen in Sachsen-Anhalt laut dem Landesamt für Statistik knapp ein Viertel aller Todesfälle zurück. Alle Frauen ab 20 und Männer ab 45 Jahren können die Krebsfrüherkennungsuntersuchungen wahrnehmen. Bei Frauen führt in der Regel der Gynäkologe die Untersuchung durch, bei Männern der Urologe, Allgemeinmediziner oder Internist. Bei Frauen erfolgt ab dem Alter von 20 Jahren die Untersuchung der Genitalien, ab 30 Jahren wird zusätzlich die Brust untersucht. Bei Männern werden ab 45 Jahren die Prostata und die äußeren Genitalien untersucht.

Regelmäßig zum Gesundheitscheck

„Während Auto oder Motorrad regelmäßig geputzt und Checkheft-gepflegt werden, gehen viele Männer oft erst dann zum Arzt, wenn der Schmerz fast nicht mehr auszuhalten ist oder Familienangehörige etwas nachhelfen“, sagt Wiedemann. Männer wie Frauen sollten sich in regelmäßigen Abständen ihrem Arzt vorstellen und den Gesundheitscheck wahrnehmen, so der Landesgeschäftsführer der Barmer. Dies gelte neben der jährlichen Krebsfrüherkennungsuntersuchung auch für den kostenfreien Gesundheits-Check-up. Von 18 bis 34 Jahren haben gesetzlich Versicherte seit April 2019 einmalig Anspruch auf einen Check-up bei einem Allgemeinmediziner oder Internisten, ab 35 Jahren besteht alle drei Jahre Anspruch auf die Untersuchung. Damit sollen gesundheitliche Risiken und Belastungen erfasst und bewertet sowie der Impfstatus überprüft werden.