Pressemitteilung

Barmer-Analyse zu Corona in Sachsen-Anhalt: Beschäftigte öfter arbeitsunfähig als im Bundesschnitt

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Magdeburg, 24. Februar 2022 – Die Corona-Pandemie hat in Sachsen-Anhalt im vergangenen Jahr zu deutlich mehr Krankschreibungen geführt als im Bundesdurchschnitt. Das geht aus einer Analyse des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) hervor. Ihren Höhepunkt erreichten die coronabedingten Fehlzeiten in Sachsen-Anhalt demnach in der Woche zwischen dem 11. bis 18. Dezember (KW 50). Von 10.000 Barmer-Versicherten mit Anspruch auf Krankengeld waren in dieser Woche in Sachsen-Anhalt 108 und im Bundesdurchschnitt 59 Personen krankgeschrieben. „Dass die Krankschreibungen wegen einer COVID-19 Infektion in Sachsen-Anhalt beinahe im gesamten Jahresverlauf über dem Bundesdurchschnitt liegen, dürfte vielfältige Ursachen haben. Neben der Impfquote spielt auch die Beschäftigungsstruktur eine Rolle. Schließlich gibt es in Sachsen-Anhalt vermehrt Regionen mit Branchen, die nur in geringem Maße oder überhaupt kein Homeoffice ermöglichen können“, erklärt Axel Wiedemann, Barmer-Landesgeschäftsführer in Sachsen-Anhalt. Letzten Endes bleibe das Verhalten jedes oder jeder Einzelnen ein zentraler Faktor.

Krankschreibungen haben sich von Sommer auf Winter versechsfacht

Im Jahresdurchschnitt seien in Sachsen-Anhalt je Kalenderwoche 409 Barmer-Versicherte wegen COVID-19 arbeitsunfähig gemeldet gewesen. Zwischen dem 29. August und 4. September (KW 35) hätten die Krankenmeldungen mit rund 170 am niedrigsten gelegen. Dieser Wert hätte sich bis Ende des Jahres mehr als versechsfacht und zwischen dem 12. bis 18. Dezember (KW 50) mit rund 1.100 krankgeschriebenen Barmer-Versicherten am höchsten gelegen. „Im vergangenen Sommer hat sich die Annahme als Trugschluss erwiesen, wonach die Corona-Pandemie mehr oder weniger vorüber sei. Das haben die hohen Fallzahlen ab dem Spätherbst deutlich gezeigt“, sagt Wiedemann.

Frauen häufiger als Männer wegen Corona krankgeschrieben

Wie aus der Analyse des bifg weiter hervorgeht, waren im Jahr 2021 durchgängig mehr Frauen als Männer wegen Corona krankgeschrieben. Demnach waren unter den Versicherten der Krankenkasse bundesweit bis zu 13.800 Frauen und 9.900 Männer mit Anspruch auf Krankengeld in Kalenderwoche 49 arbeitsunfähig. Das entspricht 69 Frauen und 55 Männern je 10.000 potenziellen Krankengeldbeziehenden. „Frauen arbeiten häufiger in sozialen Berufen als Männer, etwa in der Pflege. Das ist ein Grund dafür, dass sie häufiger mit dem Coronavirus in Kontakt kommen und daran erkranken“, sagt Barmer-Landesgeschäftsführer Wiedemann. So seien beispielsweise im Jahr 2021 im Schnitt 0,33 Prozent der Barmer-versicherten Berufstätigen in der Altenpflege wegen Corona krankgeschrieben gewesen. In der Informatik hingegen, wo immer noch ein Großteil der Beschäftigten männlich sei, habe der coronabedingte Krankenstand bei 0,06 Prozent gelegen. In dieser Branche sei weitestgehend Homeoffice möglich, was zu einer niedrigeren Infektionsrate beigetragen haben dürfte. Eine weitere Ursache für mehr Corona-Infektionen bei Frauen sei, dass sie häufiger in der Familie die Pflege von erkrankten Personen übernehmen würden.

Grafiken stehen zum Download bereit unter: www.barmer.de/p018318 

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