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Rheinland-Pfalz: Zahnprobleme treiben Menschen früher zum Zahnarzt

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Mainz, 25. Januar 2023 – Entgegen dem Trend in anderen Bundesländern hat die Zahngesundheit der Menschen in Rheinland-Pfalz in den letzten Jahren abgenommen. Das zeigt der Barmer-Zahnreport, den Autoren der Technischen Universität Dresden und Datenanalytiker des Unternehmens AGENON erstellt haben. Der Report hat für 20-, 40- und 60-Jährige untersucht, wie lange sie keine Zahntherapie wie etwa neue Kronen, Wurzel- und Parodontitisbehandlungen, Zahnentfernungen oder Füllungen benötigten. Demnach ist die durchschnittliche Zeit ohne Zahntherapie in den Jahren 2012 bis 2020 bei den 20-Jährigen aus Rheinland-Pfalz um einen Monat auf 4,7 Jahre und bei den 60-Jährigen aus dem Bundesland um zwei Monate auf 2,2 Jahre gesunken. Die Zeit ohne Zahntherapie bei den 40-Jährigen aus Rheinland-Pfalz blieb im gleichen Zeitraum mit 2,3 Jahren unverändert. „Rheinland-Pfalz ist das einzige Bundesland, das in keiner der drei für den Zahnreport untersuchten Altersgruppen Verbesserungen bei der Zahngesundheit zeigt. Es sollten nun Maßnahmen zur Stärkung der Gesundheitskompetenz bei Patientinnen und Patienten ergriffen werden“, sagt Dunja Kleis, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Die Potenziale dafür seien offenbar noch nicht ausgereizt.

Vergleich der Bundesländer: Rheinland-Pfalz auf vorderen Plätzen

Trotz abnehmender Zahngesundheit der Menschen in Rheinland-Pfalz steht das Bundesland im Vergleich laut Zahnreport gut da. So war die mittlere Zeit ohne Zahntherapie im Jahr 2020 unter den 20-Jährigen nur im Saarland (4,9 Jahre) und in Baden-Württemberg (4,8 Jahre) höher als in Rheinland-Pfalz (Bund: 4,4 Jahre). Bei den 40-Jährigen lag Rheinland-Pfalz im gleichen Jahr hinter Hamburg (2,8 Jahre), Baden-Württemberg, dem Saarland (je 2,7 Jahre) und Bremen (2,4 Jahre) auf Rang fünf (Bund: 1,9 Jahre). Bei den 60-Jährigen war die Zeit ohne Zahntherapie im Durchschnitt nur im Saarland (2,3 Jahre) höher als in Rheinland-Pfalz (2,2 Jahre, Bund: 1,6 Jahre). „Wir wissen seit langem, dass sich viele Zahnerkrankungen vermeiden lassen. Neben der persönlichen Mundhygiene und einer zahngesunden Ernährung sollten wir weiter darauf setzen, dass die Zahnarztpraxen Prophylaxe intensivieren und so alle Potenziale heben, damit wir in zehn Jahren sagen können, dass die Zahnmedizin den Wechsel zu einer nachhaltigen, präventionsorientierten Versorgung voll und ganz geschafft hat“, betont Kleis. Das sei im Sinne der Patientinnen und Patienten und der Zahnmedizin zugleich.

Zahntherapiefreie Zeit innerhalb von Rheinland-Pfalz unterschiedlich

Die Auswertungen für den Barmer-Zahnreport zeigen, dass es nicht nur zwischen den Bundesländern deutliche Unterschiede gibt mit Blick auf die Zahngesundheit der Menschen. Auch unter den 36 Landkreisen und kreisfreien Städten in Rheinland-Pfalz variiert die Zahngesundheit teils stark. So war der Wert für die Zeit ohne Zahntherapie unter den 20-Jährigen im Jahr 2020 in Kaiserslautern mit 5,1 Jahren am höchsten und in Pirmasens (4,3 Jahre) im Durchschnitt am niedrigsten. Bei den 40-Jährigen aus Rheinland-Pfalz wies im gleichen Jahr der Landkreis Mayen-Koblenz (3,3 Jahre) die längste mittlere zahntherapiefreie Zeit auf, Pirmasens und der Landkreis Birkenfeld (je 1,6 Jahre) die kürzeste. Die längste durchschnittliche zahntherapiefreie Zeit unter den 60-Jährigen fand sich wiederum im Eifelkreis Bitburg-Prüm (2,8 Jahre), die kürzeste im Landkreis Germersheim (1,7 Jahre). „Die zahnmedizinische Versorgung in Rheinland-Pfalz ist gut. Grundsätzlich sind aber geringere Therapiebedarfe und längere Zeiträume ohne Therapie möglich“, meint Kleis. Die Realität im Erwachsenenalter sei davon jedoch leider noch weit entfernt.

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Boris Wolff
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