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Griff zu Schneidebrett und Kochlöffel macht Essen zum Erlebnis

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„Die frischgebackenen Genussbotschafter aus der Südwestpfalz bringen Kinder und Jugendliche in Zukunft auf den Geschmack einer gesunden Ernährung“, ist Pakt-Koordinatorin Sabine Kober überzeugt. 20 pädagogische Fach- und Lehrkräfte aus Schulen, Lern- und Spielstuben, Kindergärten und Jugendpflegeeinrichtungen haben zusammen mit Ehrenamtlichen aus Vereinen und Verbänden an einem Workshop der bundesweiten Initiative Ich kann kochen! teilgenommen.

Die ganztägige Fortbildung – Initiatoren sind die Sarah Wiener Stiftung und die Barmer – qualifiziert Teilnehmer, um mit Kindern in ihren Einrichtungen und Institutionen zu kochen. „Ich kann kochen! ist Deutschlands größte Ernährungsinitiative für Kita- und Grundschulkinder. Mit ihr entdecken Kinder, dass gesunde Ernährung Spaß macht und schmeckt“, sagte Hansjörg Lambrix, Regionalgeschäftsführer der Barmer.

Lambrix ergänzte: „Die Barmer engagiert sich in Rheinland-Pfalz seit vielen Jahren für die Gesundheitsförderung in Kitas und Schulen. Ich kann kochen! hat das Ziel, das Ernährungsbewusstsein und die Ernährungsbildung von Kindern zu fördern.“ Die Initiative zeige Mädchen und Jungen in Kitas, Schulen und außerschulischen Lernorten zum Beispiel wie Kohlrabi aussieht, welche verschiedenen Farben Tomaten haben können und was sich aus frischen Lebensmitteln alles zubereiten lässt. Anja Schermer, Geschäftsführerin der Sarah Wiener Stiftung, erklärte: „Indem wir Heranwachsenden Lust aufs Kochen machen und ihnen Kochkompetenz vermitteln, verankern wir gesunde Ernährung als alltäglichen Bestandteil im Leben der Kinder.“

Kern der Initiative sind kostenfreie Fortbildungen für pädagogische Fach- und Lehrkräfte zu Genussbotschaftern. Diese werden dafür qualifiziert, in ihren Einrichtungen praktische Koch- und Ernährungskurse für Kinder anzubieten. Eine solche Qualifizierung erhielten Teilnehmer in der Katholischen Familienbildungsstätte in Pirmasens. Die Fortbildung vermittelte wertvolle Informationen zur Ernährungssituation und zum Ernährungsverhalten von Kindern sowie nützliche Hinweise für das Kochen mit Kindern.

Stephanie Fromme, die als Ich kann kochen!-Trainerin die Fortbildung leitete, sagte: „Wichtig ist, sich als Pädagoge gut vorzubereiten auf die Kochstunde mit den Kindern. So gelingt es, die Nachwuchsköche gelassen und offen anzuleiten und in der Zubereitung der Speisen zu stärken.“ Zudem gab sie den Hinweis, die Kinder in der Kochstunde nicht zu überfordern: „Es gilt, Schritt für Schritt zu erklären. Zum Beispiel erst die Bedeutung von Hygiene in der Küche, erst danach die Küchenutensilien. Auch sollte man Ideen von Kindern beim Kochen zulassen.“

Hansjörg Lambrix, Sabine Kober und Stephanie Fromme mit angehenden Genussbotschaftern beim Kochen.

Nach der Theorie am Vormittag ging es am Mittag für die 20 neuen Genussbotschafter in die Lehrküche der Katholischen Familienbildungsstätte. Mit dabei: Barmer-Regionalgeschäftsführer Hansjörg Lambrix, Pakt-Koordinatorin Sabine Kober (links) und Ich kann kochen!-Trainerin Stephanie Fromme. Foto: Stadt Pirmasens/Rüdiger Buchholz

Eingeübt wurde das neu erworbene Wissen in der Lehrküche, wo die Teilnehmer saisonale Gerichte wie Sommersalat, Gemüseschnecken und Kartoffel-Möhren-Stampf zubereiteten. Pakt-Koordinatorin Sabine Kober erklärte: „Wir müssen Kinder alltagsnah und frühzeitig für eine vielseitige Ernährung begeistern. Der Griff zu Schneidebrett und Kochlöffel macht Essen für Kinder zum Erlebnis.“ Das gemeinsame Kochen vermittle praxisnahes Ernährungswissen und fördere wirkungsvoll die Gesundheit der Kinder. Das neu erworbene Wissen lasse sich von pädagogischen Fachkräften bestens einsetzen, um integriert in den Kita-Alltag, den Unterricht, in Arbeitsgruppen oder als Projekt Koch- und Ernährungskurse anzubieten.

Hintergrund: Der Pakt für Pirmasens engagiert sich für eine ausgewogene und gesunde Ernährung von Kindern und Jugendlichen, etwa mit der Eltern-Kind-Gruppe oder dem Programm „Eine kulinarische Reise um die Welt“. „In immer weniger Familien wird frisch gekocht und gleichzeitig gehen wichtige Alltagskompetenzen verloren“, erläutert Pakt-Koordinatorin Sabine Kober die Philosophie, weshalb sich das Pirmasenser Netzwerk dem Thema seit inzwischen acht Jahren verschrieben hat. Zahlreiche Studien belegen, dass sich immer weniger Kinder mit Lebensmitteln und ausgewogener Ernährung auskennen. Deshalb will der Pakt für Pirmasens im Schulterschluss mit Eltern und Pädagogen Mädchen und Buben frühestmöglich für eine ausgewogene Ernährung begeistern. „Durch eigene Erfahrungen erleben die Kinder, wie viel Spaß das Experimentieren in der Küche macht“, hat Sabine Kober beobachtet.