Fachkräfte Bochum
Barmer-Veranstaltung in Bochum

Mit viel Zuversicht ausländische Fachkräfte integrieren

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Die internationale Anwerbung von Fachkräften und Auszubildenden im Gesundheitswesen gewinnt aufgrund des wachsenden Personalmangels zunehmend an Relevanz. Dabei sind Anwerbeprozesse enorm komplex und von vielen Hürden geprägt. Gerade die Integration der neuen Kolleginnen und Kollegen stellt alle Beteiligten vor Herausforderungen. Wie also kann man souverän die Hürden bei der Gewinnung internationaler Fachkräfte meistern? Was sind die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Anerkennung und die Integration in das eigene Unternehmen und in die Gesellschaft? Welche Hilfestellung bieten dabei Landespolitik und Kommune und welche Netzwerke unterstützen bei Themen wie Wohnraum und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben?

Um diese und viele weitere Fragen ging es Anfang November im Rahmen einer Barmer-Veranstaltung in Bochum. Rund 80 Gäste aus Politik, Verwaltung, Gesundheitswesen und Wirtschaft waren der Einladung einer der größten Krankenkassen Deutschlands gefolgt. Sie erlebten zwei spannende und informative Podiumsdiskussionen. Über die politischen Rahmenbedingungen im Kampf gegen den Fachkräftemangel im Gesundheitswesen sprachen zunächst Almut Schmitz, Projektleiterin der Fachkräfte Agentur International (FAI) NRW, die im Auftrag des Landes handelt, SPD-Landtagsabgeordneter Rodion Bakum und João Rodrigues, Landesgeschäftsführer der Barmer in Nordrhein-Westfalen. Alle drei Gäste machten deutlich, welche Hürden medizinische und pflegerische Fachkräfte aus dem Ausland haben, um ihre Berufsqualifikationen in Deutschland anerkannt zu bekommen. Abhilfe soll hier ein geplantes Gesetz zur „Beschleunigung der Anerkennungsverfahren ausländischer Berufsqualifikationen in Heilberufen“ der Bundesregierung schaffen. In diesem Zusammenhang bemängelte Barmer-Landeschef Rodrigues, dass in diesem Entwurf des Kabinetts Pflegerinnen und Pfleger ausgenommen sind. „Gerade in diesem Bereich besteht enormer Personalbedarf“, so Rodrigues. Es könne nicht sein, dass sich die Initiative der Bundesregierung auf Ärztinnen und Ärzte, Zahnärztinnen und Zahnärzte, Apothekerinnen und Apotheker sowie Hebammen beschränkt.

In einer zweiten Podiumsdiskussion ging es dann um die Sicht aus der Praxis auf das Problem des Fachkräftemangels und mögliche Lösungen. Hier diskutierten Yasemin Acar, Geschäftsführerin der Vermittlungsagentur Sirius Global, Nils Pleiser, stellvertretender Abteilungsleiter des Wohnungsunternehmens Vonovia, Dominik Kluba, Leiter des neu gegründeten Welcome Office der Stadt Bochum sowie Benjamin Pützer, Geschäftsführer der Barmer in Bochum. Insbesondere die Aussagen von Yasemin Acar und Dominik Kluba machten dahingehend Mut, dass sich die Anwerbung und Integration von ausländischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf einem Erfolgsweg befindet. Dass zu einer erfolgreichen Integration auch sozialversicherungsrechtliche Themen gehören, machte Barmer-Geschäftsführer Pützer deutlich: „Gerade beim Thema Bürokratie, das für viele Deutsche ja schon komplex ist, braucht es unsere Unterstützung. Die Barmer bietet dabei einen Onboarding-Service an. Neben vielen Hilfestellungen bei der Sozialversicherung können wir auch sprachlich, mindestens in Englisch, teilweise auch in anderen Sprachen den Ersteinstieg vereinfachen.“