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Studie zum Weltkrebstag: Pandemie sorgt für Rückgänge bei Früherkennungs-Untersuchungen in Nordrhein-Westfalen

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Düsseldorf, 02. Februar 2020 – Bei den Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung sind in Nordrhein-Westfalen während der Corona-Pandemie rückläufige Zahlen zu verzeichnen. Das geht aus einer Analyse der Abrechnungsdaten der Barmer anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar hervor. Im zweiten Quartal 2020 (1. April bis 30. Juni) wurden in NRW zum Teil deutlich weniger Früherkennungen durchgeführt als im gleichen Zeitraum 2019. So liegt der Rückgang bei der Früherkennungs-Untersuchung für Männer im Bereich der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO) bei 21 Prozent, in der Region der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) sogar bei 23,5 Prozent. „Es mag verständlich sein, dass Bürgerinnen und Bürger aus Sorge vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus entsprechende Untersuchungen möglicherweise auslassen oder aufschieben. Im Zusammenhang mit der Krebsfrüherkennung sind diese Zahlen aber besorgniserregend“, sagt Heiner Beckmann, Landesgeschäftsführer der Barmer in NRW. Vor allem mit Blick auf die Früherkennung bei Männern, denn zum Beispiel ist Prostatakrebs laut NRW-Krebsregister die häufigste Krebsart im männlichen Teil der Bevölkerung.

Hautkrebs-Erkennung deutlich weniger in Anspruch genommen

Auch bei der Früherkennung von Hautkrebs verzeichnet die Barmer im Vergleich der zweiten Quartale einen deutlichen Rückgang. 2020 ließen sich im Bereich der KVNO 32,8 Prozent Versicherte weniger untersuchen als 2019. In Westfalen-Lippe liegt der Rückgang bei 18,2 Prozent. „Ich empfehle allen, die ihre Krebsvorsorge aus Angst vor einer Infektion oder wegen eingeschränkt geöffneter Arztpraxen verschoben haben, die wichtigen Untersuchungen so bald wie möglich nachzuholen. Keinesfalls sollte hiermit auf das Ende der Pandemie gewartet werden, im Ernstfall könnte dadurch wertvolle Zeit verloren gehen“, so Beckmann. „Das Ziel von Früherkennungsprogrammen ist es schließlich, den Krebs in einem prognostisch günstigen Stadium zu entdecken und dadurch die Therapiebelastung und die Sterblichkeit zu senken.“ Nach wie vor ist Krebs die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Laut Landeskrebsregister kann jeder zweite Einwohner in NRW im Laufe seines Lebens mit einer Krebserkrankung rechnen.

Ein umfangreiches Informationsangebot rund um das Thema Krebs und entsprechende Vorsorgeuntersuchungen gibt es unter www.barmer.de/a005905.

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Tobias Klingen
Pressesprecher Barmer Nordrhein-Westfalen
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