Pressemitteilung aus Nordrhein-Westfalen

Barmer-Jahresauswertung zu Corona: Frauen häufiger krankgeschrieben als Männer

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Düsseldorf, 24. Februar 2022 – 2021 waren in Nordrhein-Westfalen durchgängig mehr Frauen als Männer wegen Corona krankgeschrieben. Das geht aus einer aktuellen Analyse des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) hervor. Demnach waren unter den nordrhein-westfälischen Versicherten der Krankenkasse in der 49. Kalenderwoche 1902 Frauen und 1335 Männer mit Anspruch auf Krankengeld wegen Corona arbeitsunfähig. Das entspricht 38 Frauen und 31 Männern je 10.000 potenziellen Krankengeldbeziehenden. „Frauen arbeiten häufiger in sozialen Berufen als Männer, etwa in der Pflege. Das ist ein Grund dafür, dass sie häufiger mit dem Coronavirus in Kontakt kommen und daran erkranken“, sagt Heiner Beckmann, Landesgeschäftsführer der Barmer in NRW. So seien beispielsweise im Jahr 2021 im Schnitt 0,33 Prozent der Barmer-versicherten Berufstätigen in der Altenpflege wegen Corona krankgeschrieben gewesen. In der Informatik hingegen, wo immer noch ein Großteil der Beschäftigten männlich sei, habe der coronabedingte Krankenstand bei 0,06 Prozent gelegen. In dieser Branche sei weitestgehend Homeoffice möglich, was mit zu einer niedrigeren Infektionsrate beigetragen haben dürfte. Eine weitere Ursache für mehr Corona-Infektionen bei Frauen sei, dass sie häufiger in der Familie die Pflege von erkrankten Personen übernehmen würden.

Bis zu 3237 Krankschreibungen pro Woche

Wie aus der Analyse des bifg weiter hervorgeht, waren in NRW im Jahr 2021 pro Woche durchschnittlich 1905 Barmer-Versicherte mit Anspruch auf Krankengeld wegen Corona krankgeschrieben. Den geringsten Wert gab es in der 32. Kalenderwoche: Vom 8. bis 14. August waren 1185 Krankengeld-Anspruchsberechtigte wegen Corona arbeitsunfähig. Die meisten Krankmeldungen gab es in der 49. Kalenderwoche vom 12. bis 18. Dezember mit 3237 Betroffenen. „Im vergangenen Sommer hat sich die Annahme als Trugschluss erwiesen, wonach die Corona-Pandemie mehr oder weniger vorüber sei. Das haben die hohen Fallzahlen ab dem Spätherbst deutlich gezeigt“, sagt Beckmann. Die Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln bleibe weiterhin ein wichtiges Mittel im Schutz vor einer Ansteckung.

NRW mit geringen Raten bei Corona-Krankschreibungen

Die Barmer-Analyse zeigt zudem, dass es im vergangenen Jahr deutliche regionale Unterschiede bei der Häufigkeit coronabedingter Krankschreibungen gab. Grundsätzlich hatten ostdeutsche Flächenländer die höchsten Raten. In Sachsen etwa waren pro Woche zwischen 25 bis 229 je 10.000 Beschäftigte mit Anspruch auf Krankengeld krankgeschrieben. Im bevölkerungsreichsten Bundesland NRW hingegen pendelten die Werte lediglich zwischen zwölf und 33 Betroffenen. Die niedrigsten Raten gab es in Schleswig-Holstein. Dort waren nur zwischen sieben und 22 Barmer-Versicherte je 10.000 Krankengeld-Anspruchsberechtigte krankgeschrieben. „Für die regionalen Unterschiede bei den Corona-Krankschreibungen gibt es keine einzelne Ursache. Stattdessen werden zahlreiche Gründe in verschieden starkem Maße ausschlaggebend sein, darunter regional unterschiedliche Impfquoten. Letzten Endes bleibt das Verhalten jedes oder jeder Einzelnen ein ganz zentraler Faktor“, so Heiner Beckmann. Auch die Bevölkerungsdichte in einer Region und die Arbeitsplatzstrukturen vor Ort könnten eine Rolle spielen. Schließlich gebe es Regionen mit verstärkt solchen Branchen, die nur in geringem Maße oder überhaupt kein Homeoffice ermöglichen könnten.

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Tobias Klingen
Pressesprecher Barmer Nordrhein-Westfalen
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