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Viel Lärm um die Ohren

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10 Prozent mit Hör-Problemen

Hannover, 25.04.2017 - Die Zahl der Menschen, die Hörprobleme haben, wächst jährlich. „Der aktuelle Barmer Arztreport hat ermittelt, das allein im Jahr 2015 fast 9,8 Prozent aller Arztbesucher die Diagnose ‚Krankheiten des Ohres, H90 – H95’ erhielten“, berichtet Landesgeschäftsführerin Heike Sander. 9,4 Prozent der niedersächsischen Männer waren betroffen. Bei den Frauen waren es 10,1 Prozent. Dabei betrifft Schwerhörigkeit nicht nur alte Menschen – immer öfter ist es auch für Kinder und Jugendliche ein Thema. Ein wesentlicher Grund für diese Entwicklung liegt an der zunehmenden Lärmeinwirkung. Darauf weist die Barmer anlässlich des Tags gegen Lärm am 26. April hin.

Lärm greift Psyche an

Deshalb rät die Kasse zu mehr Lärmschutz bei Kindern und Jugendlichen. Elektronisches Spielzeug, dudelnde Kinderhandys, Lernspiele mit lautstarker Melodie, CD-Player für die Gute-Nacht-Geschichte, Rasseln – schon die Kleinsten leben in einer täglichen Lärmkulisse. Und auch Jugendliche sind einem permanenten Freizeitlärm ausgesetzt – von der aufgedrehten Musikanlage über den dröhnenden Fernseher bis hin zum schrillen Handyklingeln, nicht zu vergessen die zunehmende Beschallung durch Smartphones. „Dabei kann die permanente Berieselung zu schweren Krankheiten führen. Lärm zerrt an unseren Nerven, greift unsere Psyche an und kann Stress-Symptome wie Kopfschmerzen, Nervosität sowie Kreislauf- und Magen-Darm-Beschwerden auslösen – auch schon in jungen Jahren“, sagt Heike Sander.

Gutes Hörvermögen für gute Schulnoten

Eine weitere Folge der akustischen Dauerberieselung sind Hörminderungen. Dies ist in der Regel jedoch ein schleichender Prozess, der erst nach Jahren erkannt wird. „Das kann sich negativ auf Sprachentwicklung, Lernleistungen und soziale Beziehungen auswirken. Denn nur wer gut hört, kann dem Unterricht und auch Gesprächen mit Freunden folgen“, so Sander. Die Kassenchefin rät deshalb, das Gehör von Kindern und Jugendlichen regelmäßig untersuchen zu lassen. Hör-Checks werden von vielen Hörakustikern kostenlos angeboten. Bei Säuglingen übernimmt die Barmer im Rahmen der Früherkennungsuntersuchungen U1 und U2 die Kosten für ein Hörscreening. Damit können beidseitige Hörstörungen ab einem Hörverlust von 35 dB frühzeitig erkannt werden.

Tag gegen Lärm

Im Jahr 2017 findet der „20. Tag gegen Lärm – International Noise Awareness Day“ am 26. April  statt. Das diesjährige Motto lautet: „Akustische Vielfalt in Deutschland: Errungenschaften, Herausforderungen, Probleme“. Mehr unter www.tag-gegen-laerm.de