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Vereinbarkeit von Beruf und Pflege

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Hannover (18.08.2016) Immer mehr Berufstätige pflegen neben ihrem Job Angehörige. Eine Doppelbelastung, die sie an die Grenzen ihrer Belastbarkeit führt. Das Thema Pflege und Beruf betrifft alle Unternehmen unmittelbar. In Betrieben mit einem Durchschnittsalter über 40 Jahre sind mindestens 10 bis 15 Prozent der Belegschaft betroffen, sie pflegen bereits Angehörige. "Die Pflegenden müssen neben ihrem Vollzeitjob im Durchschnitt zusätzlich 25 Stunden pro Woche für diese Pflegetätigkeit aufwenden", so Heike Sander, Landesgeschäftsführerin der Barmer GEK. Die Belastungssituation lässt sich in etwa mit Personen vergleichen, die in Pflegeberufen arbeiten: So weisen Altenpflegerinnen oder Altenpfleger mit über sieben Prozent einen der höchsten Krankenstände auf, während der Krankenstand bei Erwerbspersonen im Bundesdurchschnitt laut Gesundheitsreport der Kasse bei unter fünf Prozent liegt.

Acht Jahre Doppelbelastung?

Ein strammes Pensum, das die immer noch überwiegend weiblichen Pflegepersonen an ihre Belastbarkeitsgrenzen führen kann. Da darf es nicht verwundern, wenn etwa die Hälfte von ihnen ihre Arbeitszeit verkürzt oder gar ganz aus dem Job aussteigt. Und auch an denen, die der Doppelbelastung tapfer trotzen, geht die im Durchschnitt acht Jahre dauernde Pflegephase physisch und psychisch nicht spurlos vorüber. "Arbeitgeber können Betroffene schon mit kleinen einfachen Maßnahmen unterstützen", betont Heike Sander. Wie, zeigt ein aktueller Ratgeber der Kasse für Arbeitgeber: Er informiert praxisnah und wirbt für mehr Gemeinsamkeit bei der Vereinbarkeit. Was in Sachen bessere Vereinbarkeit in jedem Fall hilft, ist eine offene Kommunikation zum Thema und eine klare Positionierung. Das ist deshalb wichtig, um bei Beschäftigten, die noch nicht betroffen sind, um Verständnis für die Situation der Kolleginnen und Kollegen zu werben und ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass eine solche Pflegesituation auf jeden jederzeit zukommen kann. Auch bekommen die Betroffenen dadurch einfach mehr Mut, die vom Arbeitgeber im Unternehmen unterbreiteten Hilfs- und Entlastungsangebote auch tatsächlich zu nutzen.

Mehr Infos im Ratgeber 'Beruf und Pflege von Angehörigen - Herausforderung und Chance' unter: www.barmer.de/50140

Kontakt für die Presse:

Michael Erdmann
Pressesprecher Barmer Niedersachsen, Bremen
Telefon: 0800 33 30 04 65 4432
E-Mail: michael.erdmann@barmer.de
Twitter: twitter.com/BARMER_NIHB

Julia Franz
Pressesprecherin Barmer Niedersachsen, Bremen
Telefon: 0800 33 30 04 65 4431
E-Mail: julia.franz@barmer.de