Hannover, im Juni 2023 – Etwa die Hälfte der Männer im erwerbstätigen Alter schnarcht ab und zu. Doch Schnarchen ist nicht gleich Schnarchen. Fast immer ist es für den Bettpartner störend, doch in manchen Fällen ist es für den Schnarcher selbst sogar gesundheitsgefährdend. „Etwa fünf Prozent der Männer leiden an einer sogenannten obstruktiven Schlafapnoe (OSA), einer krankhaften Form des Schnarchens. Frauen sind seltener betroffen, aber immer noch drei Prozent von ihnen“, sagt Heike Sander, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Niedersachsen und Bremen. Damit zähle OSA in Deutschland zu einer der häufigsten Volkskrankheiten.
Herzinfarktrisiko steigt
Bei einer obstruktiven Schlafapnoe komme es zu Atempausen zwischen zehn Sekunden und im Extremfall bis zu einer Minute. Um nicht zu ersticken, reagiere der Körper mit einer Weckreaktion, die oft von einem lauten Schnarchgeräusch begleitet werde. Patienten litten häufig unter hohem Blutdruck, Herzrhythmusstörungen und einer Herzmuskelschwäche. Das Herzinfarktrisiko sei dreimal so hoch wie regulär und die Gefahr für einen Schlaganfall steigt um das Vierfache. Unbehandelt hätten OSA-Kranke eine etwa um zehn Jahre verkürzte Lebenserwartung.
Was man gegen Schnarchen tun kann
Da viele Menschen nur schnarchen, wenn sie auf dem Rücken liegen, sollte man versuchen, auf der Seite zu schlafen. Mechanische Hilfsmittel wie Nasenklammern oder Pflaster, die eine Mundatmung verhindern sollen, könnten höchstens im Einzelfall helfen. Wer jedoch vor dem Schlafen auf Alkohol oder Schlaftabletten verzichte und bei Übergewicht eine langfristige Gewichtsreduktion anstrebe, könne das Schnarchen erheblich vermindern. Gegebenenfalls würde der Arzt auch eine sogenannte Protrusions-Schiene anpassen, die nachts getragen wird: Diese schiebe den Unterkiefer vor, um die Zunge, den Zungengrund und den weichen Gaumen etwas nach vorne zu verlagern und so eventuelle Engstellen des Atemwegs zu reduzieren.
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