Pressemitteilung 2023

Rekordzahl: Beschäftigte in Bremen 23 Tage krankgeschrieben

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Bremen, 22. Mai 2023 – Die Fehlzeiten unter Barmer-Versicherten im Land Bremen haben im vergangenen Jahr einen neuen Höchststand erreicht. Nach den Auswertungen des aktuellen Barmer-Gesundheitsreports stiegen die Fehlzei­ten je Erwerbsperson von 16,5 Tagen im Jahr 2021 auf 23,1 Tage im Jahr darauf. Dieses Plus entspricht einem noch nie gemessenen Zuwachs von fast 40 Prozent. „Für den deutlichen Anstieg der Arbeitsunfähigkeit im Jahr 2022 kommt vor allem eine Ursache in Betracht. In der Arbeitswelt haben sich die Kontakte nach der Corona-Pandemie normalisiert, wodurch insbesondere Atemwegsinfekte stark anstiegen“, sagt Heike Sander, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Niedersachsen und Bremen. Außerdem seien starke regionale Unterschiede zu verzeichnen. Während in der Stadt Bremen die Zahl der Fehltage von 15,8 in 2021 auf 22,4 im Jahr 2022 angestiegen sei, wäre in Bremerhaven die Zahl im gleichen Zeitraum von 21,1 auf 28,2 Arbeitsunfähigkeitstage geklettert.

Auswertung der ärztlichen Diagnosen (ICD10)

Beim Blick auf die vier ärztlichen Hauptdiagnosen für Arbeitsunfähigkeiten, die in der Regel für rund zwei Drittel aller Krankschreibungen verantwortlich sind, entsteht folgendes Bild:

  • Psychische und Verhaltensstörungen gab es in Bremen deutlich mehr als im Bundesdurchschnitt (4,1 Arbeitsunfähigkeitstagen), was insgesamt 4,7 Tagen je erwerbstätigem Versicherten entsprach (2021 waren es 4,2 Tage). Bremerhaven: 6,6 Tage (2021: 5,4 Tage)
  • Krankheiten des Atmungssystems wurden in Bremen etwas seltener als im Bund (4,9 Tage) diagnostiziert, insgesamt jeweils 4,1 Tage (2021: 3,0 Tage). Bremerhaven: 4,5 Tage (2021: 1,5 Tage)
  • Bei Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems lag Bremen knapp unter dem Bundesdurchschnitt (3,9 Tage), insgesamt kamen 3,0 Tage zusammen (2021: 3,5 Tage). Bremerhaven: 4,4 Tage (2021: 5,1 Tage)
  • Verletzungen, Vergiftungen und bestimmten anderen Folgen äußerer Umstände ergaben sich in Bremen wie im Bund (2,2 Tage), insgesamt kamen hier 2,2 Tage (2021: 2,1 Tage) zusammen. Bremerhaven: 3,6 Tage (2021: 2,9 Tage)

Rasanter Anstieg bei Krankheiten des Atmungssystems

Während im Jahr 2021 vergleichsweise niedrige Krankenstände und das Ausbleiben einer sonst typischen Grippe- und Erkältungswelle im Frühjahr beobachtet werden konnten, wozu die diversen Coronaschutzmaßnahmen und maßgeblich auch die mit der Pandemie zusammenhängenden Veränderungen der Lebensumstände und Verhaltensweisen beigetragen haben dürften, lässt sich für 2022 ein Anstieg von Krankmeldungen und Fehlzeiten verzeichnen, der alle in vorausgehenden Zeiträumen von Jahr zu Jahr beobachteten Veränderungen deutlich übersteigt. „Besonders gravierende Veränderungen lassen sich dabei im Hinblick auf Infektionskrankheiten und insbesondere bei Atemwegsinfekten beobachten“, sagt Sander. Eine wesentliche Ursache dürften vermehrt auftretende Infekte im Zuge der sich wieder normalisierenden Kontakte und der damit zwangsläufig auch verstärkten Keimexposition sein. Also dem unmittelbaren Ausgesetztsein gegenüber gefährdenden Bedingungen wie beispielsweise Niesattacken von Mitmenschen, nach einer längeren Phase mit nur geringer Keimexposition. Auch die neue elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung wirke sich bereits auf die Zahl der Arbeitsunfähigkeits-Meldungen aus. Welchen Effekt sie genau habe, müsse noch untersucht werden.

Kontakt für die Presse:

Michael Erdmann
Pressesprecher Barmer Niedersachsen, Bremen
Telefon: 0800 33 30 04 65 4432
E-Mail: michael.erdmann@barmer.de
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Julia Franz
Pressesprecherin Barmer Niedersachsen, Bremen
Telefon: 0800 33 30 04 65 4431
E-Mail: julia.franz@barmer.de