Ein Kind hat den Mund geöffnet und wird zahnärztlich untersucht.
Pressemitteilung 2025

BARMER-Zahnreport 2025: Prophylaxe bei Kleinkindern vernachlässigt

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Hannover,  09.11.2025 - Heranwachsende in Niedersachsen und Bremen sind zu selten bei der Zahnvorsorge. Das belegen Daten aus dem aktuellen BARMER-Zahnreport. Nur etwas mehr als ein Drittel der niedersächsischen Kinder im Alter bis vier Jahren (rund 37 Prozent) war im Jahr 2023 zur Prophylaxe in der Zahnarztpraxis. Demnach fand bei zwei von drei Kleinkindern in Niedersachsen 2023 keine zahnärztliche Früherkennungsuntersuchung statt. „Der Glaube, Karies an Milchzähnen sei unproblematisch, weil sie ausfallen, ist gefährlich. Ein gesundes Milchzahngebiss ist entscheidend für gesunde bleibende Zähne“, sagt Heike Sander, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Niedersachsen und Bremen. Kariesbakterien könnten sich von Milchzähnen auf noch nicht durchgebrochene bleibende Zähne übertragen und dort Karies verursachen. Zudem seien Milchzähne nicht nur Platzhalter für die folgenden Zähne, sondern auch wichtig für die Sprachentwicklung.

In der Altersgruppe der Fünf- bis Neunjährigen haben 2023 rund 63 Prozent in Niedersachsen Vorsorgetermine wahrgenommen. Bei den zehn- bis 14-Jährigen waren es immerhin 66 Prozent. „Um Karies und Zahnerkrankungen konsequent zu verhindern, muss der Besuch in der Zahnarztpraxis spätestens mit dem ersten Milchzahn zur Routine werden. Eltern sollten diese Früherkennungsuntersuchungen als Chance nutzen, damit ihr Kind eine natürliche Beziehung zum Zahnarzt aufbauen kann und der erste Zahnarztbesuch nicht erst bei Schmerzen erfolgt“, sagt Heike Sander, Landesgeschäftsführerin der BARMER Niedersachsen/Bremen.

Obwohl noch zu wenige Eltern in Niedersachsen mit ihren Kleinkindern zur Vorsorge gehen, zeige sich ein positiver Trend: Von 2019 bis 2023 ist der Anteil der Kinder bis vier Jahren, die bei dieser Untersuchung waren, von rund 26 Prozent (2019) auf etwa 37 Prozent (2023) gestiegen.

Nachholbedarf in Bremen

In Bremen ist der Nachholbedarf bei der Zahnprophylaxe von Kleinkindern noch größer. Nur rund 29 Prozent der Bremer Kinder im Alter bis vier Jahren haben 2023 eine Früherkennungsuntersuchung wahrgenommen. In der Gruppe der fünf- bis neunjährigen Bremerinnen und Bremern waren etwas mehr als die Hälfte der Kinder, rund 58 Prozent, 2023 bei der Prophylaxe, bei den zehn- bis 14-Jährigen waren es etwas mehr als 61 Prozent.

Neu: Zahnärzte dokumentieren Früherkennung bald im „Gelben U-Heft“

Ab Januar 2026 wird das Kinderuntersuchungsheft (das gelbe U-Heft) erweitert. Bisher wurden im Gelben Heft ausschließlich ärztliche Früherkennungsuntersuchungen (U1 – U9) erfasst. Künftig werden auch die Ergebnisse der sechs zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchungen vermerkt und mit Tipps zur Zahngesundheit für die Eltern ergänzt. Sander sagt: „Das hilft Eltern, die Termine nicht zu vergessen, und motiviert, regelmäßig zur Vorsorge zu gehen. Auch Kinderärzte sehen dann, ob die Zahnarzttermine wahrgenommen wurden, und können Eltern dabei unterstützen.“

Hintergrund:

Alle Angaben stammen aus dem aktuellen BARMER-Zahnreport.

Die Daten wurden standardisiert bzw. hochgerechnet, basierend auf Angaben des Statistischen Bundesamtes zur Bevölkerung in Bundesländern nach Geschlecht und Altersgruppen im jeweiligen Jahr. Die BARMER versichert bundesweit rund 8,4 Millionen Menschen.

Kontakt für die Presse:

Julia Franz
Pressesprecherin Barmer Niedersachsen, Bremen
Telefon: 0800 33 30 04 65 4431
E-Mail: julia.franz@barmer.de