Jede Zehnte im Land hat allergischen Schnupfen

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Hannover, im Januar 2024 – Über 755.000 Menschen in Niedersachsen sind jährlich wegen eines allergischen Schnupfens in ärztlicher Behandlung. Nach einer Auswertung* der Barmer betrifft das 9,28 Prozent der Bevölkerung im Land. Frauen sind mit 9,68 Prozent etwas häufiger in Behandlung als Männer mit 8,87 Prozent. „Betroffene leiden während des gesamten Jahres unter Beschwerden wie Niesen und einer laufenden oder verstopften Nase. Dadurch unterscheidet sich eine Allergie gegen Hausstaubmilben oder Haustiere von einem saisonalen Heuschnupfen, der sich nur während des Pollenflugs bemerkbar macht“, erklärt Heike Sander, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Niedersachsen.

Ursachen und Risikofaktoren

Menschen mit einer Hausstauballergie müssten häufig niesen, ihre Nase laufe oder sei verstopft. Bei starken Beschwerden fühlten sich viele zudem schlapp und müde. Die Augen könnten tränen und jucken, die Augenlider anschwellen. Es könne auch zu asthmatischen Beschwerden wie Husten, pfeifender Atmung und Kurzatmigkeit kommen. Im Vergleich zu einer Pollenallergie (Heuschnupfen) seien die Symptome bei einer Hausstauballergie meist weniger stark, treten dafür aber das ganze Jahr über auf. Nachts und morgens dürften die Beschwerden meist am stärksten sein, da sich in Matratzen, Kissen, Decken und Bettbezügen besonders viele Hausstaubmilben befinden. Eine Hausstauballergie entwickele sich meist im Kindes- und Jugendalter. „Die Beschwerden verursacht nicht der Hausstaub an sich, sondern Allergene, die sich vor allem im Kot von Hausstaubmilben befinden. Die winzigen Partikel verbreiten sich durch den Hausstaub“, erläutert Sander.

Immuntherapie kann Beschwerden dauerhaft lindern

Allergische Beschwerden entstehen, wenn der Körper auf bestimmte, normalerweise harmlose Substanzen überempfindlich reagiere. Das Immunsystem antworte auf solche Substanzen (Allergene) mit einer Kettenreaktion: Zuerst bilde es Antikörper gegen das Allergen, die sich an bestimmte Zellen binden. Komme es zu einem erneuten Kontakt mit dem Allergen, könnten diese Zellen chemische Stoffe wie Histamin freisetzen. Diese Stoffe lösten dann allergische Reaktionen aus wie Niesen oder Augenjucken. Keine Wohnung sei frei von Hausstaubmilben. Sie finden sich im Bett, in Teppichböden, Polstermöbeln oder Vorhängen. „Hausstaub ist fast unvermeidlich. Wird Staub aufgewirbelt, zum Beispiel durch einen Luftzug oder das Ausschütteln von Bettdecken, verteilt er sich in der Luft und wird zusammen mit den enthaltenen Allergenen eingeatmet“, so Sander. Ein erhöhtes Risiko für Allergien sei manchmal familiär bedingt. Umgebungsfaktoren wie Luftverschmutzung und Zigarettenrauch könnten Allergien ebenfalls begünstigen. „Hausstaubmilben bedeuten normalerweise keine Gefahr für den Körper. Bei einer Allergie lösen sie jedoch Beschwerden aus. Denn das Immunsystem bildet Abwehrstoffe gegen die Allergene, weil es sie für schädlich hält und versucht, sie zu bekämpfen“, so Sander. Außer medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten gebe es auch eine spezifische Immuntherapie, die so genannte Hyposensibilisierung. Dies sei eine Methode, um langfristig unempfindlicher gegen die Allergene zu werden.

*Quelle: BARMER Arztreport 2023, Personen mit ambulant dokumentierten Diagnosen nach Top-ICD-10-Dreistellern: J30 Vasomotorische und allergische Rhinopathie 2022

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