BARMER-Analyse: 151.000 im Land mit Alkoholsucht in Behandlung

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Hannover, 29. Dezember 2023 – Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 1.058.000 Männer und 467.000 Frauen mit Alkoholsucht ambulant oder stationär behandelt. Dies bedeutet einen leichten Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren. Das geht aus einer Auswertung des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) hervor. Dabei waren vor allem Menschen in der zweiten Lebenshälfte betroffen. Unter den 55- bis 64-Jährigen wurde bei rund 303.000 Männern und bei rund 116.000 Frauen eine Alkoholsucht diagnostiziert. „Alkoholismus entwickelt sich in der Regel über viele Jahre. Die Sucht wird verstärkt bei Personen diagnostiziert, die in den 50er- und 60er-Jahren geboren wurden. Wichtig ist, dass die Betroffenen eine passgenaue Hilfe suchen und bekommen“, sagt Heike Sander, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Niedersachsen. Obwohl die Risiken von übermäßigem Alkoholkonsum heutzutage stärker im Vordergrund stünden, sei die Zahl alkoholabhängiger Menschen in Behandlung in den vergangenen Jahren leicht gestiegen. Im Jahr 2017 seien bundesweit 1.020.000 Männer und 453.000 Frauen nachweislich alkoholabhängig gewesen.

Rund 151.000 Alkoholkranke in Niedersachsen in Behandlung
Wie aus der Barmer-Auswertung weiter hervorgeht, gibt es in Mecklenburg-Vorpommern und Bremen über ein Drittel mehr alkoholkranke Menschen als im Bundesschnitt. Demnach waren dort im vergangenen Jahr 2,35 Prozent (über 38.000 Betroffene) und in Bremen 2,28 Prozent der Bevölkerung (über 15.000 Betroffene) wegen Alkoholabhängigkeit in ambulanter oder stationärer Behandlung. In Niedersachsen lag die Quote bei 1,85 Prozent, rund 151.000 Menschen waren betroffen. Der Bundesschnitt lag bei 1,71 Prozent. Die geringsten Anteile gab es in Rheinland-Pfalz mit 1,45 Prozent (über 60.000 Betroffene). „Die massiven regionalen Unterschiede bei der Alkoholabhängigkeit sind rein medizinisch nicht erklärbar. Hier dürften auch unterschiedliche soziodemographische Faktoren wie Alter, Geschlecht, Bildung, Familienstand, Haushalt, Beschäftigung und Einkommen. eine Rolle spielen“, sagt Sander.

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