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Akne kein Zeichen mangelnder Hygiene

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Hannover (20.05.2016) Fettige Haut? Pusteln und eitrige Entzündungen im Gesicht? Wer in der Pickelphase steckt, mag weder Selfies noch sein Spiegelbild. Akne ist eine Hauterkrankung, die vor allem Heranwachsenden das Leben schwer macht. "Über 100.000 Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren in Niedersachsen und Bremen ließen sich mit der ICD-Diagnose 'L70/Akne' im Jahr 2014 ärztlich behandeln. Darunter etwa 64.000 junge Frauen und Mädchen sowie rund 40.000 Jungen und Männer. Akne ist damit die häufigste Hautkrankheit", berichtet Barmer GEK Landesgeschäftsführerin Heike Sander mit Blick auf den Arztreport 2016 ihrer Kasse.

Vorsicht bei neuartigen Hormonpräparaten

Erfahrungsgemäß sind Jungen zwar stärker betroffen, doch Mädchen gehen damit öfter zum Arzt. „Für die Behandlung stehen verschiedene Mittel zur Verfügung. Gleich mit schweren Geschützen wie Antibiotika oder Hormonen vorzugehen, sollte man sich deshalb gut überlegen“, sagt Sander. Dass die Akne meistens in der Pubertät vorkommt, liegt an der Hormonumstellung des Körpers, der erwachsen wird. Die Sexualhormone sortieren sich dabei in ein neues Gleichgewicht. Die Hautveränderungen bei der 'Acne vulgaris' basieren auf vermehrtem Talgfluss, Verstopfung der Follikelöffnung durch einen Hornpfropf und dem Ansiedeln von Propionibakterien. Stress, Schlafmangel, Rauchen, zu viel Seife oder Duschgel tun der Haut generell nicht gut. Bei Akne wirken sie oft noch als Verstärker. Drogerien bieten viele Kosmetika an, mit denen man selbst gegen unreine Haut und Pickel aktiv werden kann. Wer unter starker Akne leidet, sollte das Wissen anderer nutzen. Ein Besuch im Kosmetikstudio und beim Hautarzt ist hilfreich. Der Hautarzt kann auch klären, ob der Körper Medikamente, Lebensmittel oder Kosmetika nicht verträgt und darauf mit Pickeln reagiert. Das Gute an Akne: Nach erfolgreich durchlaufener Pubertät ist sie meist vorbei.

Mythos: Akne ist kein Zeichen mangelnder Hygiene

Immer noch ranken sich kuriose Mythen und Legenden um die Frage, wodurch eine Akne begünstigt oder ausgelöst wird. Schokolade steht ebenso im Verdacht wie Nüsse, Kartoffelchips, Cola, Currywurst und Gänseschmalz. Dass solche Nahrungsmittel in großen Mengen nicht gesund sind, ist eine Binsenweisheit, ob sie sich allerdings auch in üblichen Mengen Akne auslösend oder -verstärkend auswirken, wird immer wieder kontrovers diskutiert. Empfohlen wird, auf zu viel Zucker, Milch und Milchprodukte zu verzichten, jedoch Gemüse und Fisch häufiger zu verzehren (Melnik, 2013). Akne ist auch kein Zeichen von mangelnder Hygiene. Im Gegenteil: Aggressive Seifen oder hochprozentige alkoholhaltige Lösungen reizen die Haut sehr, trocknen sie extrem aus und der Säureschutzmantel wird zerstört.

Mehr Informationen über Akne unter: www.barmer.de/s000505

Kontakt für die Presse:

Michael Erdmann
Pressesprecher Barmer Niedersachsen, Bremen
Telefon: 0800 33 30 04 65 4432
E-Mail: michael.erdmann@barmer.de
Twitter: twitter.com/BARMER_NIHB

Julia Franz
Pressesprecherin Barmer Niedersachsen, Bremen
Telefon: 0800 33 30 04 65 4431
E-Mail: julia.franz@barmer.de