Schwerin, 4. September 2025 – Vorschulkinder in Mecklenburg-Vorpommern haben immer häufiger Defizite bei Sprache und Motorik, wie eine aktuelle Analyse aus dem Barmer-Kinderatlas zeigt. Demnach wurde bei 18,2 Prozent der Kinder unter sechs Jahren im Jahr 2023 eine Entwicklungsstörung des Sprechens und der Sprache dokumentiert. Das entspricht mindestens 13.500 Mädchen und Jungen im Land. Im Jahr 2005 lag der Anteil der von einer Sprachstörung betroffener Vorschüler mit 11,1 Prozent noch deutlich niedriger. „Schwierigkeiten beim Sprechen und der Sprache haben weitreichende Folgen für die gesunde Entwicklung von Kindern“, sagt Henning Kutzbach, Landesgeschäftsführer der Barmer in Mecklenburg-Vorpommern. Betroffenen Kindern könne etwa das Schreiben- und Lesenlernen schwerer fallen. Sprachstörungen könnten auch zu Problemen in zwischenmenschlichen Beziehungen führen und nicht zuletzt das Verhalten negativ beeinflussen.
Probleme bei der Motorik haben sich nahezu verdoppelt
Der Anteil an Vorschülern mit motorischen Entwicklungsstörungen hat sich laut Barmer-Kinderatlas im Zeitraum sogar fast verdoppelt: So wurden im Jahr 2005 bei vier Prozent der bis Sechsjährigen Defizite in der Motorik dokumentiert, im Jahr 2023 waren 7,7 Prozent davon betroffen. Dies entspricht rund 5.700 Kindern im Land. Zu den Ursachen für den Anstieg der motorischen Entwicklungsstörungen zählt auch der zunehmende Bewegungsmangel unter Heranwachsenden. „Kinder lernen durch Nachahmung, sowohl was die Sprache angeht als auch wie wichtig Bewegung ist“, so Kutzbach. Eltern, aber auch pädagogische Fachkräfte in Kitas und Schulen, seien hier wichtige Vorbilder. Sie sollten bestenfalls viel mit Kindern kommunizieren, Medienkonsum begrenzen und Bewegung fest in den Alltag integrieren.
Mehr Extras beim Barmer Kinder- und Jugendprogramm
Zu den Sprachstörungen gehören zum Beispiel Probleme bei der Bildung bestimmter Laute, ein begrenztes Vokabular oder Schwierigkeiten bei der Satzbildung. Wenn ein Kind unsicher geht, tollpatschiger wirkt als Altersgenossen, schlecht das Gleichgewicht halten oder Schwierigkeiten beim Malen oder Basteln hat, könnten das Anzeichen für eine motorische Entwicklungsstörung sein. Vermuteten Eltern Sprach- oder Bewegungsauffälligkeiten, sei es sinnvoll, sich zunächst an Kinderärztin oder Kinderarzt zu wenden, so Kutzbach. Diese würden, wenn nötig, entsprechende Therapien zur Unterstützung einleiten. Weiterhin sei es wichtig, die vorgesehenen Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen. So könnten mögliche gesundheitliche Auffälligkeiten rechtzeitig entdeckt und behandelt werden. Um Heranwachsende bestmöglich medizinisch zu versorgen, biete die Barmer mit ihrem Kinder- und Jugend-Programm viele Extras. Teilnehmende Familien profitierten zum Beispiel von erweiterten und zusätzlichen Früherkennungsuntersuchungen, in denen mit speziellen Fragebögen gezielt nach der kindlichen Sprachentwicklung und Motorik gefragt wird. Mehr dazu unter: www.barmer.de/a000068.