Pressemitteilungen aus Mecklenburg-Vorpommern

„Telenotarzt“ landesweit umsetzen – Barmer MV setzt in Gesundheitspolitischen Positionen den Fokus auf Qualität

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Schwerin, 30.06.2021 – Braucht es mehr Rettungswachen in Mecklenburg-Vorpommern, um Notfälle bestmöglich versorgen zu können? Zu diesem Schluss kommt ein Gutachten und fordert die Zahl der Rettungswachen im Nordosten von 111 auf 128 zu erhöhen. „Wir hinterfragen, ob dieser Vorschlag sinnvoll ist. Denn schon heute sind die Rettungseinsätze im Land rückläufig. Hochgerechnet auf die einzelne Rettungswache, würden weitere Wachen dazu führen, dass teilweise nur noch ein bis zwei Einsätze pro Tag gefahren würden – eine Entwicklung, die weder qualitativ befriedigt noch wirtschaftlich ist“, sagt Barmer Landeschef Henning Kutzbach. Primär zähle auch nicht die Zeit, um vom Ort des Notfalls zum geeigneten Krankenhaus zu gelangen, sondern vielmehr die Zeit, bis zur Einleitung der ersten Behandlungsschritte. „Dafür sollten im Rettungswagen erste wichtige Schritte durch den Notarzt oder entsprechend ausgebildete Rettungssanitäter unternommen werden können. Insbesondere braucht es eine stabile und von Anfang an bestehende telemedizinische Anbindung zum anzusteuernden Krankenhaus“, so Kutzbach. Der in Mecklenburg-Vorpommern erprobte „Telenotarzt“ sollte landesweit umgesetzt werden.

Qualität der Behandlung mitentscheidend

Durch die telemedizinische Anbindung könnte das Krankenhaus, das einen Notfall aufnimmt, bereits bei Ankunft des Rettungswagens auf den Patienten vorbereitet sein. „Informationen zum Allgemeinzustand, Vitaldaten und mehr könnten bereits vom Notarzt via Datenleitung übertragen werden“, erklärt Henning Kutzbach. Die Versorgung vor Ort könne so schneller und zielgerichteter beginnen. Generell sei eine bessere Ausstattung der Rettungswagen zu befürworten, sodass bereits während des Transports wesentliche Behandlungsschritte eingeleitet werden könnten. „Die Rettungszeit allein ist letztlich nicht entscheidend, sondern es kommt auch auf die Qualität der Behandlung an“, so Kutzbach. Das sei bereits am Beispiel Schlaganfall in mehreren Studien belegt worden. Für das Überleben von Patienten mit Schlaganfall sei vor allem ausschlaggebend gewesen, ob sie auf einer Spezialstation (Stroke Unit) behandelt worden.

Zukunft der medizinischen Versorgung im Blick

Qualität in der medizinischen Versorgung ist zentrales Thema in den Gesundheitspolitischen Positionen der Barmer Landesvertretung. „Damit die medizinische Versorgung im Nordosten auch in Zukunft weiterhin gut aufgestellt ist, gilt es, die Qualität der Gesundheitsversorgung, aber auch eine integrierte Versorgung sowie die Digitalisierung im Gesundheitsbereich voranzutreiben“, sagt Kutzbach. Die Gesundheitspolitischen Positionen der Barmer Landesvertretung zur Landtagswahl 2021 können in Gänze online eingesehen werden unter: www.barmer.de/p010454. Hier findet sich auch ein Download des Positionspapiers. 

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Franziska Sanyang
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