Ein Mann steht still auf einem Waldweg und schaut in den Wald.
Pressemitteilungen aus Mecklenburg-Vorpommern

Tausende Menschen in MV von Depressionen betroffen 

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Schwerin, 29. September 2022 – Depressionen zählen in Mecklenburg-Vorpommern zu den häufigsten Erkrankungen. So ist jede beziehungsweise jeder Neunte im Nordosten laut BARMER Arztreport 2022 wegen einer depressiven Episode in ärztlicher Behandlung. Hochgerechnet entspricht das rund 180.000 Betroffenen im Land. „Wer an einer Depression erkrankt, fühlt sich oft allein. Doch es leiden viele Menschen darunter. Sicherlich gibt es im Bekanntenkreis auch jemanden, der aus eigener Erfahrung weiß, wie Depressionen sich anfühlen“, sagt Henning Kutzbach, Landesgeschäftsführer der BARMER in Mecklenburg-Vorpommern. Dabei ist die Zahl der an Depressionen Erkrankten im Analysezeitraum von 2010 bis 2020 um 21,1 Prozent angestiegen. „Möglicherweise sind steigende Diagnosezahlen darin begründet, dass Stigmata gegenüber psychischen Erkrankungen aufbrechen und Betroffene eher geneigt sind, sich Hilfe zu holen“, so Henning Kutzbach. Es gebe keinen Grund, sich für ein seelisches Leiden zu schämen. Anlässlich des Europäischen Tages der Depression am 1. Oktober rate er dringend, bei länger anhaltender und grundloser Verstimmung, Erschöpfung, Traurigkeit, Angstgefühlen oder ähnlichen Symptomen, sich ärztlich oder psychologisch beraten zu lassen.

Mehr Männer wegen Depressionen in Behandlung 

Laut Datenlage sind Frauen häufiger von Depressionen betroffen als Männer. So liegt die Diagnoserate der Frauen in Mecklenburg-Vorpommern mit 15,3 Prozent doppelt so hoch wie bei den Männern mit 7,2 Prozent. „Auch, wenn Frauen öfter wegen Depressionen behandelt werden, hat der Anteil an depressiven Männern in den letzten Jahren sehr viel stärker zugenommen“, erklärt Henning Kutzbach. So habe sich die Betroffenenrate von 2010 bis 2020 bei den Männern um über 30 Prozent, bei den Frauen hingegen um rund 15 Prozent erhöht. „Früher verbargen sich die Symptome von Depressionen oftmals hinter Diagnosen wie chronischen Rückenschmerzen oder Erschöpfung. Heute gelingt es sowohl Betroffenen als auch Ärztinnen und Ärzten anscheinend eher, die Beschwerden richtig zuzuordnen“, so Kutzbach. Auch wenn dies eine positive Entwicklung sei, gebe es noch eine hohe Dunkelziffer. Dabei sei es wichtig, dass Depressionen möglichst frühzeitig erkannt und behandelt werden. „Ohne professionelle Hilfe besteht die Gefahr, dass sich die Erkrankung chronifiziert“, so Kutzbach. 

Wie erkenne ich Depressionen?

Depressionen zu erkennen, ist nicht immer einfach. Denn jeder Mensch ist ab und an niedergeschlagen, lustlos oder auch mal verzweifelt. Hält ein emotionales Tief über mehrere Wochen oder Monate an, könnte das ein Anzeichen für eine Depression sein. Neben Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit, Freudlosigkeit und Desinteresse, selbst an Hobbys und Unternehmungen, die zuvor Freude bereitet haben, könnten auch körperliche Symptome auftreten. Dies sind zum Beispiel Müdigkeit, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust oder -zunahme, sexuelle Lustlosigkeit, Magen-Darm-Probleme und/ oder eine erhöhte Schmerzempfindlichkeit. „Im Gespräch mit Hausärztin oder -arzt kann die genaue Diagnose abgeklärt und ein weiterer, möglicher Behandlungsweg besprochen werden. Generell gilt: Depressionen lassen sich heute gut behandeln und sind kein Tabu-Thema mehr“, so Henning Kutzbach. 

Mehr über Psychische Erkrankungen und Wege aus der Depression erfahren Sie in unserem Online-Special unter: www.barmer.de/s000012

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