Schwerin, 09. Mai 2025 – Die Zahl der ärztlich verordneten Läusemittel für Kinder in Mecklenburg-Vorpommern ist in den vergangenen Jahren gestiegen, wie eine aktuelle Analyse der BARMER zeigt. Im Jahr 2023 wurde in Mecklenburg-Vorpommern 807 Mal ein Läusemittel auf Kassenrezept für bei der BARMER versicherter Kinder bis 12 Jahre ausgestellt. Im Jahr 2021 waren es noch 529 Rezepte. Das entspricht einem Anstieg von über 50 Prozent. Die Verordnungszahlen aus den ersten drei Quartalen 2024 bestärken den Trend: Im Zeitraum wurde 687 Mal ein Läusemittel verordnet. Da viele Läusemittel selbst bezahlt werden, ist die tatsächliche Anzahl der Betroffenen jedoch vermutlich nochmals deutlich höher. „Die kleinen Parasiten sind zwar lästig, aber in der Regel ungefährlich. Dennoch sollte man sie so schnell wie möglich bekämpfen, um Entzündungen an der Kopfhaut zu vermeiden und eine Übertragung zu verhindern“, sagt Henning Kutzbach, Landesgeschäftsführer der BARMER in Mecklenburg-Vorpommern. Das Vorurteil, Läuse hätten mit Unsauberkeit zu tun, sei immer noch verbreitet. Es gebe allerdings keinen Zusammenhang zwischen persönlicher Hygiene und Kopfläusen. Vielmehr begünstigten enge zwischenmenschliche Kontakte, wie sie insbesondere in Kindergärten und Grundschulen stattfinden, die Ausbreitung.
Therapie bei Kopfläusen
Sind Kopfläuse erst einmal in der Einrichtung angekommen, können sie sich rasch verbreiten. „Sobald Kita, Schule oder Hort Lausbefall meldet, sollten Eltern ihre Kinder regelmäßig auf Kopfläuse hin untersuchen“, sagt der BARMER-Landeschef. Zur Bekämpfung von Kopfläusen stehen verschiedene Mittel zur Verfügung, die Insektizide, das Silikon-Öl Dimeticon oder dickflüssiges Paraffin enthalten. „Es ist wichtig, die Packungsbeilage genau zu lesen und die empfohlene Einwirkdauer einzuhalten“, rät Kutzbach. Da viele Mittel nicht alle Eier beim ersten Mal abtöteten, sollte die Therapie gemäß Beipackzettel einige Tage später wiederholt werden. Viele Läusemittel könnten für Kinder bis zum vollendeten 12. Lebensjahr auf Kassenrezept verordnet werden. Zusätzlich zur Therapie mit Läusemittel sollten Schlafanzüge, Bettwäsche und Handtücher bei 60 Grad gewaschen werden. Kuscheltiere, die nicht in die Waschmaschine können, sollten für drei Tage in eine Plastiktüte gepackt werden. Eine Desinfektion der Wohnung oder der Einsatz von Insektiziden sei nicht notwendig.