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Zum Tag der Zahngesundheit: Nachgebohrt - Barmer analysiert Daten zur Zahngesundheit in Hessen

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Frankfurt, 23. September 2019. In Hessen gehen die Menschen seltener zum Zahnarzt als im Bundesdurchschnitt. Darauf weist die Barmer Hessen anlässlich des Zahngesundheitstages am 25. September hin. Auswertungen für den aktuellen Zahnreport belegen, dass im Jahr 2017 nur 69,4 Prozent der hessischen Bevölkerung einen Zahnarztbesuch wagten. Der Bundesschnitt lag bei 71,5 Prozent. Auch bei den Ausgaben je Versicherten rangiert Hessen mit 178,88 Euro unter dem bundesweiten Mittelwert von 190,22 Euro. Insgesamt nahmen die Hessen unterdurchschnittlich häufig Prophylaxe-, Diagnose- und Therapieleistungen in Anspruch.

Höhere Ausgaben abseits der Regelversorgung

Beim Zahnersatz greifen die Hessen allerdings tiefer in die Tasche. Sowohl die Gesamtausgaben als auch der vom Versicherten zu tragende Eigenanteil liegen über dem Bundesdurchschnitt. So beliefen sich die Gesamtausgaben für die „Dritten“ auf knapp 1.627 Euro je versorgten Versicherten. Sie lagen damit um rund sieben Prozent über dem Bundesschnitt von 1.524 Euro. Beim Zahnersatz zeichnete sich Hessen nicht nur durch höhere Gesamtausgaben, sondern auch einen höheren Eigenanteil aus. Dieser belief sich im Jahr 2017 auf 60,4 Prozent der Gesamtausgaben, was 982 Euro ausmacht. In Sachsen-Anhalt hingegen musste der Versicherte nur 47,7 Prozent der Ausgaben, und zwar 628 von 1.316 Euro, für den Zahnersatz selbst übernehmen. Barmer Landeschef Norbert Sudhoff sagt zur Kostenentwicklung: „Der Bedarf an Zahnersatz ist tendenziell rückläufig. Das ist der besseren Mundgesundheit in Deutschland zu verdanken. Unser Report zeigt jedoch, dass die Inanspruchnahme der zahnmedizinischen Regelversorgung stetig sinkt und häufiger aufwändigerer Zahnersatz gewählt wird, der teurer ist als die Regelversorgung.“

Hessen nehmen Früherkennungsuntersuchungen nicht ausreichend in Anspruch

Im Falle eines Zahnersatzes konnten nur 44,9 Prozent der Versicherten in Hessen einen Extra-Bonus der Krankenkasse einsetzen, 6,5 Prozentpunkte weniger als im Bundesschnitt mit 51,4 Prozent. Das heißt, dass die Versicherten auch die Vorsorgeuntersuchungen nicht ausreichend in Anspruch genommen haben, um diesen Bonus zu bekommen. „Regelmäßige zahnärztliche Vorsorgeuntersuchungen vermindern in jedem Fall das Risiko hoher Zahnersatzkosten. Wir setzen hier auch auf Anreize durch Digitalisierung. Unsere Versicherten können in einer App Vorsorgeuntersuchungen planen und sie auch für das Zahnbonussystem dokumentieren“, so Norbert Sudhoff. Die unterdurchschnittliche Inanspruchnahme von Früherkennungsuntersuchungen zeichnet sich in Hessen schon bei Kindern und Jugendlichen ab. So nahmen 35,7 Prozent der Kinder zwischen dem 30. und 72. Lebensmonat im Jahr 2017 an der Früherkennungsuntersuchung (Bund: 35,9 Prozent) und 61,8 Prozent der 6- bis 17-Jährigen an der Individualprophylaxe (Bund: 65,9 Prozent) teil.

Grafik zur Nutzung der Zahnversorgung in Hessen

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