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Rekordkrankenstand in Hessens Altenpflege

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Frankfurt, 19. Juni 2023 – Hessens Altenpflegekräfte waren im Jahr 2022 länger als alle anderen Beschäftigten krankgeschrieben. Der Krankenstand der Berufsgruppe lag auch im Vergleich zu den Vorjahren auf Rekordniveau. Das zeigt eine Auswertung des aktuellen Barmer Gesundheitsreports. So waren hessische Altenpflegekräfte im Jahr 2022 durchschnittlich an rund 38 Tagen arbeitsunfähig erkrankt. Das entspricht einem Anstieg von rund 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, in dem im Schnitt 30,6 Fehltage ebenfalls zu einem der höchsten Krankenstände führten. Die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage in der Altenpflege lag im Jahr 2022 ganze 61 Prozent über dem hessischen Durchschnitt von rund 23,6 Tagen. Das ist der höchste je bei der Barmer registrierte Wert. „Die Beschäftigten in Hessens Altenpflege brauchen Hilfe aus der Politik. Ohne strukturelle Veränderungen in der Arbeitswelt Altenpflege, lässt sich die gesundheitliche Belastung der Pflegekräfte nicht unter Kontrolle bekommen. Erste wichtige Ansätze dafür sind eine veränderte Personalbemessung, in der Aufgaben zwischen Pflegefachkräften und Pflegehilfskräften ausbildungsgerecht verteilt werden und ein weiterer Ausbau der Digitalisierung“, sagt Martin Till, Landeschef der Barmer in Hessen.

Muskel-Skelett-Erkrankungen sind Hauptursache

Aus dem Barmer Gesundheitsreport geht weiter hervor, dass Muskel-Skelett-Erkrankungen, die häufig in der Form von Rückenleiden auftreten, im Jahr 2022 ursächlich für die meisten Fehltage in Hessens Altenpflege waren. Rund 9,2 Tage waren Beschäftigte aufgrund entsprechender Diagnosen krankgeschrieben. „Hohe Krankenstände können zum Teufelskreis werden, wenn sich die Arbeitslast in krankheitsbedingt verkleinerten Teams auf immer weniger Schultern verteilt. Die dann entstehenden Überlastungen können zu weiteren, längeren Arbeitsunfähigkeiten führen“, so Till. Es bringe nichts, etwa auf das Ende der Grippesaison zu hoffen. Nur durch strukturelle Veränderungen könne ein solcher Teufelskreis durchbrochen werden. Psychische Erkrankungen führten zu im Schnitt rund 7,8 Arbeitsunfähigkeitstagen, Atemwegserkrankungen zu rund sechs. Für im Schnitt rund 3,2 Fehltage seien Verletzungen ursächlich gewesen. Mit im Schnitt 53 Arbeitsunfähigkeitstagen pro Kopf im Jahr 2022 trugen Beschäftigte aus der Altersgruppe der 55- bis 69-Jährigen die höchste Krankheitslast.

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Pressesprecher Barmer Hessen
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