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Migräne: Immer mehr Männer in Hessen sind betroffen

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Frankfurt, 13. Juli 2022 – Die Zahl der Männer, die in Hessen unter Migränekopfschmerzen leiden, steigt erheblich an. Das zeigt eine Auswertung des aktuellen Barmer-Arztreports. So wurde im Jahr 2020 bei mehr als 82.000 Männern in Hessen eine Migräne diagnostiziert. Das entspricht rund 2,6 Prozent der männlichen Bevölkerung. Zwar liegt der betroffene weibliche Bevölkerungsanteil mit knapp 248.000 Personen dreimal so hoch, bei den Männern zeigt sich aber eine viel höhere Steigerungsrate. „Bei den hessischen Männern ist die Diagnoserate innerhalb von zehn Jahren um annähernd 26 Prozent gestiegen. Bei den Frauen dagegen um knapp 16 Prozent“, erklärt Martin Till, Landeschef der Barmer in Hessen. Es sei unwahrscheinlich, dass der Anstieg einen einheitlichen Grund zurückzuführen sei. Vielmehr kämen viele Faktoren in Frage, darunter sicherlich Stress aber auch eine zunehmende Aufklärungsarbeit und ein öffentliches Bewusstsein für die Erkrankung. Es sei aus diesem Grund auch möglich, dass sich immer mehr Männer zu dieser Krankheit bekennen und ärztliche Hilfe aufsuchen.

Männer in jüngerem Alter häufiger betroffen

In Hessen sind laut Barmer-Arztreport Männer in der Altersgruppe von 20 bis 29 Jahren am häufigsten betroffen. Das entspricht rund 4,4 Prozent der hessischen Männer in diesem Alter. Die Diagnoserate stieg in dieser Altersgruppe innerhalb von zehn Jahren um über 50 Prozent an. „Umweltfaktoren wie Stress spielen möglicherweise in dieser Lebensphase eine gesteigerte Rolle und können die Erkrankung begünstigen“, mutmaßt Till. Die Zahl der betroffenen Männer sinke aber ab dem 30. Lebensjahr deutlich und kontinuierlich ab. Unter den 50 bis 59-jährigen Männern gebe es nur noch rund 2,9 Prozent Migränepatienten. Bei den hessischen Frauen bliebe hingegen die Belastung durch Migräneerkrankungen zwischen dem 20 und 59 Lebensjahr weitgehend konstant bei einer Betroffenenquote von über zehn Prozent.

Mit Sport, Entspannung und Tagebuch vorbeugen

Lichtempfindlichkeit, Sehstörungen, Übelkeit und heftige Kopfschmerzattacken sind Symptome einer Migräne. Die Kopfschmerzen treten einseitig auf und können vier bis 72 Stunden andauern. 
Obwohl die Ursachen der Erkrankung noch nicht vollständig erforscht sind, sind Trigger und auch Strategien zur Vorbeugung bekannt. „Neben Stress und Schlafmangel können Rotwein, Lärm und Koffein eine Migräne auslösen. Ein Kopfschmerztagebuch, in dem auch Ernährungsgewohnheiten und Alltagsbelastungen notiert werden, kann dabei helfen, die Auslöser zu identifizieren“, sagt Till. Migräne sei zwar nicht heilbar, Betroffene könnten aber viel tun, um den Schmerzattacken vorzubeugen. So seien Entspannungsübungen, Alltagsroutinen und auch regelmäßiger Ausdauersport nachweislich eine gute Strategie zur Vorbeugung.
 

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Pressesprecher Barmer Hessen
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