Pressemitteilung aus Hessen

Hessen hat bundesweit höchste Laktoseintoleranz-Diagnoserate

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Hessen, 2. Dezember 2025 – Die Diagnose Laktoseintoleranz kommt in Hessens Bevölkerung 19 Prozent häufiger vor als im Bundesschnitt. Mit 8,5 Betroffenen unter 1.000 Menschen liegt die Diagnoserate in Hessen damit im bundesweiten Vergleich der Länder am höchsten. Dies zeigt eine Auswertung des Barmer Morbiditäts- und Sozialatlas für das Jahr 2023. Laut der Datenanalyse wurde die Nahrungsmittelunverträglichkeit bei Frauen in Hessen deutlich häufiger diagnostiziert als bei Männern. So lag die Diagnoserate in der weiblichen Bevölkerung mit 12,1 je 1.000 um ein Mehrfaches höher als in der männlichen mit 4,9 je 1.000. Die Polarisierung fiel damit in Hessen deutlicher aus als im bundesweiten Durchschnitt, in dem sich Diagnoseraten von rund 10 je 1.000 bei den Frauen und 4,3 je 1.000 bei den Männern gegenüberstanden. „Die Symptome einer Milchunverträglichkeit können zu einer erheblichen Belastung im Alltag werden. Deshalb ist es auch ein gutes Zeichen, dass Betroffene in Hessen eine ärztliche Diagnostik und Beratung zu Nahrungsmittelunverträglichkeiten einholen“, erklärt Martin Till, Landeschef der Barmer in Hessen. Ein Gespräch in einer Hausarztpraxis könne insbesondere helfen, sich über die eigenen Ernährungsbedürfnisse genauer zu informieren und so Symptome im Alltag besser zu vermeiden. Bereits mit einer Umstellung auf laktosefreie Produkte ließe sich die Milchunverträglichkeit gut kontrollieren. Für eine erste ärztliche Diagnostik stehe zudem ein einfacher und nichtinvasiver Atemtest zur Verfügung, der die Erkrankung anhand einer Analyse der Ausatmungsluft erkennt.

Milchunverträglichkeit wird im Landkreis Fulda am häufigsten diagnostiziert

Mit einer Rate von rund 12,4 Betroffenen je 1.000 Menschen wurde die Diagnose Laktoseintoleranz im Landkreis Fulda hessenweit am häufigsten registriert. Unter den Frauen im Landkreis lag die Diagnoserate im Auswertungsjahr 2023 bei rund 17 je 1.000. Bei den Männern gingen rund 7,8 Betroffene je 1.000 Personen in die Statistik ein. Damit lag in Fulda die Diagnoserate in der männlichen Bevölkerung 83 Prozent über dem bundesweiten Durchschnitt, bei den Frauen waren es 70 Prozent Abweichung vom Bundesschnitt. „Die Symptome einer Laktoseintoleranz sind abhängig von der Menge des aufgenommenen Milchzuckers und sehr individuell. Häufig vertragen Betroffene kleine Mengen Laktose problemlos. Dies kann jedoch dazu führen, dass die Stoffwechselerkrankung über längere Zeit unerkannt bleibt“, sagt Till. Gerade versteckte Laktose, wie sie in manchen Süßigkeiten, Fertiggerichten, Gewürzmischungen und sogar Medikamenten vorkomme, könne dann im Alltag zu Beschwerden führen, die Betroffene nicht gleich einordnen und vermeiden können. Wer also bestimmte Lebensmittel als Auslöser von Magen- und Darmbeschwerden im Verdacht habe, sollte bei wiederkehrenden Symptomen Rücksprache mit einer Hausarztpraxis halten. Gänzlicher Verzicht auf Milchprodukte sei auch mit einer Laktoseintoleranz meistens nicht nötig. „Wenn man doch mal ein Milchprodukt genießen möchte, können Laktasetabletten oft die Symptome lindern“, so Till.

Digitales Versorgungsangebot der Barmer

Die Barmer erweitert ihr digitales Versorgungsangebot. Bei Verdacht auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten können ab sofort alle Versicherten der Krankenkasse kostenfrei die viatolea App nutzen. Die als Medizinprodukt zertifizierte Anwendung unterstützt die Betroffenen durch ein strukturiertes, digitales Zehn-Wochen-Programm. Dieses soll Beschwerden wie Bauchschmerzen, Völlegefühl oder Blähungen reduzieren, die Lebensqualität steigern und die Gesundheitskompetenz stärken. Zugelassen ist die neue App viatolea für Personen ab 18 Jahren. Nach einem kurzen Eignungscheck dokumentieren die Nutzenden zunächst zwei Wochen lang ihre Ernährung und Beschwerden in einem digitalen Tagebuch. Auf Basis dieser Daten erfolgt eine individuelle Analyse möglicher Unverträglichkeiten und die über acht Wochen andauernde schrittweise Ernährungsumstellung. Ergänzt wird das Programm durch personalisierte Empfehlungen, inklusive Rezepten und einem individuellen Lebensmittelguide

Kontakt für die Presse:

Dr. Carlo Thielmann
Pressesprecher Barmer Hessen
Telefon: 0800 33 30 04 35 2205
E-Mailpresse.he@barmer.de