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Endometriose in Hessen: Zahl der Diagnosen steigt

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Frankfurt, 7. März 2023 – Laut Daten der Barmer haben 1,04 Prozent der Frauen in Hessen eine ärztlich diagnostizierte Endometriose. Das entspricht hochgerechnet etwa 33.300 Menschen. Zwischen den Jahren 2012 und 2021 stieg hessenweit die Zahl der Betroffenen um rund 47 Prozent an. Besonders in den vergangenen Jahren wurde die Diagnose häufiger gestellt. „Der Trend zeigt, dass die Erkrankung tendenziell häufiger diagnostiziert wird und seltener unerkannt bleibt“, erklärt Martin Till, Landeschef der Barmer in Hessen. Dies könne auch damit zusammenhängen, dass Betroffene offener mit ihrer Erkrankung umgehen und mehr Informationen zum Krankheitsbild zur Verfügung stehen. Leider sei immer noch von einer erheblichen Dunkelziffer auszugehen. Am stärksten betroffen sei die Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen. „Wir wollen für die Erkrankung sensibilisieren und Betroffene ermutigen, ihre Beschwerden medizinisch abklären lassen“, so Till. Es sei wichtig, die Endometriose weiter ins öffentliche Bewusstsein zu rücken, um Diagnose- und Therapieoptionen aufzuzeigen.

Welche Ursachen hat eine Endometriose?

Endometriose-Herde bauen sich wie die Gebärmutterschleimhaut in der ersten Hälfte des Menstruationszyklus auf und werden am Ende abgestoßen. Da sich die Herde jedoch außerhalb der Gebärmutter im Bauchraum befinden, können sie nicht wie eine gewöhnliche Regelblutung abfließen. Die Gewebereste können somit zu Verklebungen, Entzündungen oder Zysten führen, die unterschiedlich starke Schmerzen auslösen. Weshalb sich überhaupt Endometriose-Herde bilden und warum einige starke und andere kaum Beschwerden verursachen, ist bislang ungeklärt. In der Regel tritt eine Endometriose nur in den fruchtbaren Jahren auf. Meist beginnen die Beschwerden im Alter zwischen 20 und 30 Jahren, oft jedoch bereits mit der ersten Regelblutung. Der Krankheitsverlauf lässt sich zwar nicht sicher vorhersagen, jedoch klingen die Beschwerden meist nach der letzten Regelblutung ab.

Keine Heilung, aber Linderung möglich 

Starke Schmerzen während der Regelblutung, Unterleibskrämpfe oder auch Schmerzen beim Geschlechtsverkehr können Anzeichen einer Endometriose sein. Bei diesen Beschwerden sollten sich Frauen unbedingt an ihren Arzt oder ihre Ärztin wenden. Auch spezialisierte Endometriose-Zentren können hilfreiche Anlaufstellen sein. Die Endometriose kann mithilfe einer Ultraschalluntersuchung oder einer Bauchspiegelung diagnostiziert werden. Ist die Diagnose erst einmal gestellt, helfen individuelle Therapien, die Beschwerden zu lindern. Eine vollständige Heilung ist bislang leider nicht möglich.

Kontakt für die Presse:

Dr. Carlo Thielmann
Pressesprecher Barmer Hessen
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