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Immer mehr Männer in Hessen leiden an Depressionen

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Frankfurt, 11. August 2017 - Immer mehr Erwachsene in Hessen müssen wegen einer Depression zum Arzt. Das geht aus einer Analyse der Barmer hervor. Demnach waren im Jahr 2015 landesweit 416.000 Personen zwischen 40 und 64 Jahren wegen einer depressiven Episode beim Arzt und damit 6 Prozent mehr als noch im Jahr 2012 (391.400).

Depressionen sind längst eine Volkskrankheit

Während sich die Zahl der Betroffenen bei den Frauen lediglich um 3 Prozent von 252.700 auf 261.500 erhöhte, stieg die Fallzahl bei den Männern um 10 Prozent von 138.700 auf 155.300. „Depressionen sind längst eine Art Volkskrankheit, die so früh wie möglich behandelt werden sollten. Gerade Männer sollten sich nicht aus falscher Scham im Stillen leiden, sondern stattdessen professionelle Hilfe aufsuchen“, sagt Norbert Sudhoff, Landesgeschäftsführer der Barmer in Hessen.

Große Unterschiede in den Bundesländern

Die Analyse der Barmer zeigt zudem deutliche regionale Unterschiede bei der Häufigkeit der Diagnose „depressive Episode“. In der Altersgruppe 40 bis 64 Jahre stellten Mediziner in Berlin und Hamburg bei 29 Prozent der Barmer-versicherten Frauen und 16 Prozent der Männer eine Depression fest. In Sachsen hingegen traf dies in derselben Altersklasse nur auf 20 Prozent der Frauen und zehn Prozent der Männer zu. In Hessen lagen die Anteile mit 24 Prozent der Frauen und 14 Prozent der Männer im mittleren Bereich. Diese deutlich regionalen Unterschiede sind rein medizinisch nicht zu erklären. Möglicherweise werden dort mehr Fälle diagnostiziert, wo es mehr Ärzte, Psychotherapeuten und Psychologen gibt.
„Der Geschlechterunterschied bei Depressionen ist dagegen schon länger bekannt“, so Sudhoff. Depressive Frauen klagen über Schlafstörungen und Appetitverlust, bei Männern kommt es verstärkt zu Unruhe, Aggressivität und Feindseligkeit. Frauen suchen schneller nach Hilfe. Sie vermuten familiäre oder gesundheitliche Probleme als Ursache. Männer geben eher berufliche Probleme als Grund ihrer Depression an.

Online-Training vermittelt Kompetenzen

Mit ihrem Online-Programm „Pro Mind“ bietet die Barmer das einzige Training an, für das erfolgreich die Prävention von Depressionen nachgewiesen wurde. „Für Menschen mit Depressionen kann es schwierig sein, sich an einen Arzt oder Psychotherapeuten zu wenden. Daher brauchen wir niedrigschwellige Angebote, wie zum Beispiel unser Online-Training Pro Mind zur Stärkung der Psychischen Gesundheit. Sie können den Arzt oder Therapeuten zwar nicht ersetzen, wohl aber dazu beitragen, dass sich eine Depression nicht verschlimmert oder im besten Fall erst gar nicht entsteht“, erläutert Sudhoff.

Informationen zu „Pro Mind“ gibt es hier.

Kontakt für die Presse:

Dr. Carlo Thielmann
Pressesprecher Barmer Hessen
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