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Alkohol- und Drogenmissbrauch: Die meisten Behandlungen in Nordhessen

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Frankfurt, 10. Januar 2023 – Alkohol und Drogenkonsum führt in Nordhessen zu mehr ärztlichen Behandlungen als im Rhein-Main-Gebiet. Das zeigt eine aktuelle Auswertung des BARMER Morbiditäts- und Soziatlas. „Am stärksten betroffen zeigt sich der Werra-Meißner-Kreis. Im Jahr 2020 waren hier im Schnitt rund 29 je 1.000 Personen aufgrund der Folgen von Alkohol- und Drogenabusus in ärztlicher Behandlung. Damit lag die Rate der Betroffenen 60 Prozent über dem bundesweiten Durchschnitt (18 je 1.000) und knapp 77 Prozent über dem Durchschnitt Hessens, der bei rund 17 Personen je 1.000 bestimmt wurde“, erklärt Martin Till, Landeschef der Barmer in Hessen. Auch im Stadtgebiet Kassel seien mit 26 Betroffenen je 1.000 überdurchschnittlich viele Menschen wegen der gesundheitlichen Folgen von Alkohol und Drogen in Behandlung gewesen. Frankfurt am Main habe mit im Schnitt 18 betroffenen Personen je 1.000 etwa vier Prozent unter dem bundesdeutschen Niveau gelegen. Mit 12 betroffenen Personen je 1.000 sei der Main-Taunus-Kreis Hessens Landkreis mit den wenigsten Behandlungsfällen. In Offenbach habe die Zahl der Betroffenen hingegen mit 20 Betroffenen je 1.000 etwas höher gelegen.

Alter und Sozialfaktoren spielen große Rolle

Der Barmer Sozialatlas zeigt, dass die gesundheitlichen Folgen von Alkohol- und Drogenmissbrauch in Korrelation zu Geschlecht, Bildung und Einkommen auftreten. So waren im Schnitt 190 von 1.000 Menschen, die in Hessen Sozialhilfe empfangen, aufgrund von Alkohol- und Drogenmissbrauch in ärztlicher Behandlung. Unter angestellten Beschäftigten waren es hingegen rund 11 von 1.000 Personen. Die meisten Betroffenen im Berufsleben gab es unter männlichen Beschäftigten im Gastgewerbe. Hier waren rund 20 Personen von 1.000 in Behandlung. „Alkohol- und Drogenmissbrauch ist keine Jugendsünde. Die meisten Betroffenen gibt es in der Altersgruppe der 60- bis 69-Jährigen. Zudem liegt die Zahl der betroffenen Männer hier fast doppelt so hoch wie die der Frauen“, ergänzt Till. Auch der Schulabschluss spiele eine Rolle. So seien unter Abiturientinnen und Abiturienten 8 Personen je 1.000 wegen Alkohol- und Drogenmissbrauch ärztlich behandelt worden. Unter Hessinnen und Hessen ohne Schulabschluss gab es 27 Betroffene je 1.000. 

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Pressesprecher Barmer Hessen
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