Hessen, 15. August 2025 – Der besonders gefährliche schwarze Hautkrebs wird in Hessen und Rheinland-Pfalz bundesweit am häufigsten diagnostiziert. Das zeigt eine Auswertung des aktuellen Arztreports der Barmer. Im Jahr 2023 wurde bei 549 von 100.000 Hessinnen und Hessen die Diagnose „bösartiges Melanom der Haut“ dokumentiert, das entspricht rund 35.100 Personen. Im bundesweiten Durchschnitt lag die Diagnoserate im gleichen Jahr rund zehn Prozent niedriger, bei 495 je 100.000. Schwarzer Hautkrebs wurde nur in Rheinland-Pfalz häufiger diagnostiziert als in Hessen, dort lag die Diagnoserate bei 553 je 100.000. Mit 532 Betroffenen je 100.000 Menschen lag Bayern auf Rang drei. „Die Altersstruktur in der Bevölkerung und der individuelle Umgang mit risikoreicher UV-Strahlung sind Faktoren, die zur hohen Diagnoserate in Hessen beitragen“, erklärt Martin Till, Landeschef der Barmer in Hessen. In den geburtenstarken Jahrgängen ab 1950 habe Sonne und gebräunte Haut lange Zeit als gesund gegolten. Die sogenannten Babyboomer hätten deshalb laut Barmer Arztreport ein gesteigertes Hautkrebsrisiko.
Deutlicher Anstieg – Geburtenstarke Jahrgänge erreichen Risikoalter
In Hessen stieg die Diagnoserate bei schwarzem Hautkrebs zwischen den Jahren 2005 und 2023 von 306 auf 549 Betroffene je 100.000 Menschen an. Das entspricht einem Anstieg um rund 79 Prozent. „Schwarzer Hautkrebs kommt in Hessen in der Altersgruppe der 75- bis 84-Jährigen am häufigsten vor. Oft sind Menschen betroffen, die mit einem anderen Risikobewusstsein zu intensiver Sonneneinstrahlung und auch mit anderen Schönheitsidealen aufgewachsen sind. Sonnenbrände in jungen Jahren können auch nach Jahrzehnten das Hautkrebsrisiko erhöhen. Gerade für diejenigen die sich intensiv der Sonne ausgesetzt haben, sind Hautkrebsscreenings deshalb besonders wichtig. Je früher die lebensgefährliche Hauterkrankung erkannt wird, desto besser sind die Therapiechancen“, sagt Till. In dieser Altersgruppe habe die Diagnoserate in Hessen mit rund 1.803 Betroffenen je 100.000 Menschen deutlich über dem Durchschnitt gelegen.
Frauen im Schnitt häufiger betroffen
Frauen sind im Schnitt häufiger von einer Erkrankung mit schwarzem Hautkrebs betroffen als Männer. In der männlichen Bevölkerung Hessens lag die Diagnoserate im Jahr 2023 bei 497 Betroffenen je 100.000 Personen. Bei den Frauen erhielten 600 von 100.000 eine entsprechende Diagnose. Je nach Altersgruppe fällt die Krankheitslast jedoch unterschiedlich aus. Während bei Frauen in den Altersgruppen von 25 bis 64 deutlich häufiger die Diagnose schwarzer Hautkrebs gestellt wird, sind die hessischen Männer ab einem Alter von 70 Jahren häufiger betroffen. „Geht es um Hautkrebs, gibt es kein sorgenfreies Alter. Alle Menschen sollten durch effektiven Sonnenschutz der Erkrankung vorbeugen. Auch die künstliche UV-Strahlung von Solarien sollte gemieden werden. Spätestens ab dem 35. Lebensjahr sollten regelmäßig Hautkrebsscreenings in Anspruch genommen werden. Wer Vorbeugung und Früherkennungsuntersuchungen schleifen lässt, riskiert, dass die schlimmsten Folgen einer Hautkrebserkrankung wahrscheinlicher werden“, so Till. Ab 35 Jahren könnten alle gesetzlich Versicherten eine Hautkrebsuntersuchung kostenfrei in Anspruch nehmen. Die Barmer in Hessen übernehme für all ihre Versicherten die Kosten für das Hautkrebsscreening bereits ab der Geburt.