Susanne Kleins lachendes Portrait mit blonden Locken.
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Auf den Punkt - Gesundheitspolitik aus dem Blickwinkel von Susanne Klein

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Deutschland hat einen neuen Bundestag gewählt. Das ist immer ein spannender Moment – wie wird die neue Regierung gestaltet, wer wird Kanzlerin / Kanzler und was heißt das für die Gesundheitspolitik im Land?

Mit Spannung warten wir nun ab – gibt es Jamaika oder die Ampel? Haben Sie schon gewettet? Egal, wie die Koalitionsgespräche ausgehen und wer die neue Regierung stellt, es stehen wichtige Themen im Gesundheitswesen an. Lassen Sie uns einen Blick darauf werfen, was die neue Regierung zu bewerkstelligen hat:

Zunächst einmal das Thema der Finanzen in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Hier gilt es, ein Loch in Milliardenhöhe zu stopfen. Erfolgt dies über die Zusatzbeiträge der Krankenkassen, dann lässt sich die Sozialgarantie von 40 Prozent nicht halten. Das wäre ein schlechter Start für eine neue Regierung. Werden dagegen Bundesmittel eingesetzt, dann gilt es, die gesetzliche Grundlage zu schaffen - und zwar schnell, denn die Haushalte der Krankenkassen für 2022 werden jetzt aufgestellt.

Mut und Engagement sind gefragt

Auch das Thema Digitalisierung erfordert weiterhin Mut und Engagement sowie eine Menge Geld in der Umsetzung. Die elektronische Patientenakte (ePA) ist auf dem Weg (siehe auch hier). Sie trägt zum einen dazu bei, die Versorgung besser zu koordinieren, zum anderen liefert sie wichtige Datengrundlagen für die Versorgungsforschung und die Versorgungsplanung. Sukzessive werde seit diesem Sommer weitere Leistungserbringer (Ärzte, Krankenhäuser, Apotheken etc.) angebunden. Die elektronische Krankschreibung ist zum 1. Oktober 2021 gestartet, das eRezept soll Anfang 2022 eingeführt werden. Verschiedene Akteure berichten jedoch, dass der Weg steinig ist: Prozesse müssen umgestellt und der Umgang mit dem Neuen muss gelernt werden. Das Breitbandnetz in Deutschland muss schneller ausgebaut werden für den flächendeckenden Einsatz der Telematikinfrastruktur. Aber es lohnt sich durchzuhalten, viele andere Länder (beispielsweise Estland und Dänemark) haben es uns vorgemacht. Die neue Regierung wird hier viel Kraft und Energie hineinstecken müssen.

Corona hat uns gezeigt, wie wichtig Digitalisierung ist – wir dürfen jetzt nicht stehen bleiben. Als Barmer treiben wir das Thema mit dem Ziel voran, unseren Versicherten eine moderne und qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung zu bieten. Digitale Gesundheitsangebote sind die DNA eines zukunftsorientierten Gesundheitswesens, welches die technischen Möglichkeiten zur Verbesserung der Versorgung annimmt und weiterentwickelt.

Krankenhausstruktur anpassen

Alle Parteien scheinen sich einig zu sein, dass die Struktur der Krankenhäuser in Deutschland stärker den aktuellen Bedürfnissen und Anforderungen angepasst werden muss. Aktuell sind es vielfach noch Schlagworte: sektorübergreifende Versorgung, integrierte Gesundheitszentren, Krankenhausplanung orientiert an der Leistung und nicht an Betten und vieles mehr. Hier gilt es, konkret zu werden, für eine bessere Versorgung, einen schonenden Umgang mit knappen Ressourcen, eine Verhinderung der Ausbeutung der Pflegekräfte.

Es gibt noch viele weitere Themen. Einer neuen Regierung wird es mit der Gesundheitspolitik nicht langweilig werden. Es gibt viel zu tun. Packen wir es an!