Pressemitteilungen aus Hamburg

Neues Online-Angebot hilft Frauen bei Entscheidung für oder gegen Brustkrebs-Früherkennung

Lesedauer unter 1 Minute

Hamburg (09.03.2016) Jährlich erhalten in Hamburg etwa 15.000 Frauen erstmals eine Einladung zur Brustkrebs-Früherkennung, in ganz Deutschland sind es 700.000. Die Barmer GEK präsentiert daher nun zusammen mit der Universität Bielefeld im Rahmen eines Forschungsprojekts ein Online-Angebot, das betroffenen Frauen ab 50 Jahren dabei helfen soll, sich gut informiert für oder wider ein Mammografie-Screening zu entscheiden. "Frauen sollten sich umfassend über die Vor- und Nachteile informieren, bevor sie einer Mammografie zustimmen oder sie ablehnen. Die Brustkrebs-Früherkennung kann Leben retten, aber auch einen Krebsverdacht liefern, der sich später als falsch herausstellt", erklärt Frank Liedtke, Landesgeschäftsführer der Barmer GEK Hamburg.

Studien zufolge werden ein bis zwei von 1.000 Frauen, die über zehn Jahre am Screening teilnehmen, vor dem Tod durch Brustkrebs gerettet. Jedoch erhalten von den 1.000 Frauen auch fünf bis sieben eine Überdiagnose und unnötige Behandlungen. Hier setzt die Online-Entscheidungshilfe an. In einem Informationsteil wird dargestellt, was das Screening leisten kann und wo die Vor- und Nachteile liegen. Im zweiten Teil können die vermittelten Fakten persönlich bewertet und so eine informierte Entscheidung für oder gegen eine Teilnahme getroffen werden. "Die Ergebnisse des Forschungsprojektes zeigen, dass das Wissen über die Brustkrebs-Früherkennung durch die Entscheidungshilfe deutlich ansteigt. Allerdings verringert sich die Bereitschaft, nach Nutzung der Entscheidungshilfe an der Brustkrebs-Früherkennung teilzunehmen", sagt Professor Petra Kolip von der Universität Bielefeld.

Im Jahr 2002 hat der Deutsche Bundestag ein Screening-Programm beschlossen, das alle Frauen im Alter zwischen 50 und 69 jedes zweite Jahr zur Untersuchung einlädt. "Im Jahr 2014 hat jede zweite der bei der Barmer GEK versicherten Frauen nach Vollendung des 50. Lebensjahres daran teilgenommen", so Landesgeschäftsführer Liedtke.