Alte Frau mit medizinischer Maske
Barmer-Pflegereport

Corona-Pandemie traf die Pflege besonders hart

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Die Corona-Pandemie traf Pflegekräfte in Berlin und Brandenburg im vergangenen Jahr am stärksten. Am häufigsten waren Pflegefachkräfte in Krankenhäusern und Arztpraxen im März 2022 betroffen mit in der Spitze 17,5 Krankschreibungen je 1.000 Beschäftigte in Brandenburg und 14 je 1.000 in Berlin. Der berufsübergreifende Durchschnitt lag in diesem Monat bei 11,2 Krankschreibungen je 1.000 Beschäftigte in Brandenburg und zwölf Krankschreibungen je 1000 in Berlin. Diese Zahlen stammen aus dem aktuellen Pflegereport der Barmer, der die Auswirkungen der Pandemie auf die Pflege untersucht hat. „Neben all dem Leid und den persönlichen Schicksalen hat die Corona-Pandemie schonungslos die Schwachstellen unseres Krankenhaus- und Pflegesystems offengelegt. Eine Entlastung der Pflegekräfte und eine bessere Ausstattung der Krankenhäuser müssen die Antwort auf die Pandemie sein“, sagte Gabriela Leyh, Landesgeschäftsführerin der Barmer Berlin/Brandenburg bei der Vorstellung des Reports am 24. Januar 2023 in Potsdam.

Mangelhafte Ausstattung rächte sich zu Beginn der Pandemie

Gleich zu Beginn der Pandemie im April 2020 seien die Corona-Fälle bei Pflegefachkräften in Brandenburger Krankenhäusern und Praxen auf 4,3 je 1.000 Beschäftigte gestiegen. Das waren elf Mal so viele Fälle wie in der Gesamtbevölkerung zu diesem Zeitpunkt. Fehlende Masken und Schutzausrüstung machten es den Pflegekräften damals schwer, sich bei der Versorgung der Patientinnen und Patienten nicht anzustecken. Nicht ganz so stark traf diese erste Welle die Pflegefachkräfte in Berliner Krankenhäusern und Praxen. Hier waren es im März 2020 1,8 Corona-Fälle je 1.000 Beschäftigte und somit rund 3,5-Mal mehr Fälle als in der Berliner Gesamtbevölkerung

Sieben Mal mehr Corona-Infektionen in Pflegeheimen als in Gesamtbevölkerung

Neben den Auswirkungen der Pandemie auf die Pflegekräfte untersuchte die Barmer auch die Betroffenheit der Pflegebedürftigen. Unter ihnen waren die Heimbewohnerinnen und Heimbewohner am häufigsten von einer Corona-Infektion betroffen. In Brandenburg war im Januar 2021 jeder zehnte Pflegebedürftige in einer stationären Pflegeeinrichtung mit dem Corona-Virus infiziert. Das waren rund sieben Mal so viele wie in der Gesamtbevölkerung. In Berlin waren im Januar 2021 rund 8,6 Prozent der Pflegebedürftigen in einer stationären Einrichtung mit Covid-19 infiziert. In beiden Bundesländern sanken die Infektionsraten in den Monaten März und April aufgrund der Corona-Schutzimpfungen deutlich. „Es war richtig, die Pflegebedürftigen zuerst gegen Corona zu impfen. Auch die Hygienevorkehrungen und Maskenpflicht in den stationären Einrichtungen waren wichtige Instrumente in der Pandemiebekämpfung“, so Leyh.