Gesundheitsministern Nonnemacher und Barmer-Landesgeschäftsführerin Leyh vor einem Hinweisschild zur Ausstellung DEMENSCH
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DEMENSCH – Lachen ist in dieser Ausstellung ausdrücklich erlaubt

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Der Termin war gut gewählt: Am 21. September 2020 – dem Welt-Alzheimer-Tag – eröffneten Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher, Umweltminister Axel Vogel und Barmer-Landesgeschäftsführerin Gabriela Leyh die Ausstellung DEMENSCH im gemeinsamen Foyer des Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz und des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz. DEMENSCH ist eine Wanderausstellung der Brandenburger Alzheimer-Gesellschaft mit 25 Zeichnungen des Karikaturisten Peter Gaymann. Auf humorvolle Art und Weise nähern sich die Bilder dem Thema Demenz an.

Nonnemacher: Auch die Umgebung demenziell erkrankter Menschen muss lernen

„Entschuldigung, wohne ich hier?“, fragt die freundliche alte Dame und bekommt die Antwort „fast, nur zwei Türen weiter“ - es sind Situationen aus dem Alltag von Menschen mit Demenz, die die Bilder der Ausstellung zeigen. Mal ein wenig verschmitzt, mal etwas sentimental und immer wird deutlich, welche Anstrengungen es kostet, sich in einem Leben mit Demenz zurechtzufinden und dieses erfolgreich zu bestehen, aber auch, wie die Umgebung lernen muss, mit der Krankheit der Partnerin, des Partners, des Vaters oder der Mutter zurechtzukommen. „Ein entspannter Umgang mit der Krankheit kann gelingen, wenn man nicht alle vermeintlichen Fehler korrigiert und auf das Rechthaben pocht. Und letztendlich spielt es doch keine Rolle, ob die Brille statt in der Spülmaschine im Kühlschrank gesucht wird. Deshalb: gemeinsam schmunzeln, lächeln oder gar Lachen ist in dieser Ausstellung ausdrücklich erlaubt“, so Ministerin Nonnemacher.

Barmer fördert Ausstellung im Rahmen der Selbsthilfe

Möglich wurde die Ausstellung durch eine Förderung der Barmer im Rahmen der Selbsthilfe. „Obwohl immer mehr Menschen unter demenziellen Erkrankungen leiden, gibt es immer noch Unsicherheit im Umgang mit den Betroffenen. Darunter leiden auch die Angehörigen. Peter Gaymanns Zeichnungen helfen, Berührungsängste abzubauen, weil sie einen humorvollen Zugang zum Thema bieten“, sagte Gabriela Leyh, Landesgeschäftsführerin der Barmer Berlin/Brandenburg.

Thema stößt bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf großes Interesse

Zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beider Ministerien kamen zur Ausstellungseröffnung ins Foyer. Denn das Thema Demenz beschäftigt viele nicht nur beruflich, sondern auch privat. Begleitend zur Ausstellung führt die Deutsche Alzheimer Gesellschaft deshalb Schulungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Umgang mit Menschen mit Demenz durch. In den Kompaktkursen wird über die unterschiedlichen Demenzerkrankungen und ihre Folgen gesprochen. Es werden anhand von Beispielen Tipps geben und aufgezeigt, was jede und jeder tun kann, um die Lebenssituation von Menschen mit Demenz zu verbessern. Denn um möglichst lange Zuhause leben zu können, sind demenziell erkrankte Menschen nicht nur auf die Pflege durch Angehörige angewiesen, sondern auch auf eine sensible Nachbarschaft. Im Land Brandenburg leben derzeit ca. 63.000 Menschen mit einer demenziellen Erkrankung, zwei Drittel davon werden von ihren Familien unterstützt, jährlich kommen etwa 3.000 Neubetroffene dazu.

Ausstellung ist für Öffentlichkeit zugänglich

Die Ausstellung DEMENSCH ist noch bis zum 22. Oktober im Foyer der Ministerien für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz und Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz, Henning-von-Tresckow-Straße 2-13, 14467 Potsdam zu sehen. Die Ausstellung ist von Montag bis Freitag zwischen 7 und 18 Uhr geöffnet. Die Abstandregeln müssen eingehalten werden.