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IGiB und Sana bewerben sich um Innovationsfonds-Förderung für Templin

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Templin (07.07.2016) Innovative Versorgungskonzepte über die tradierten Sektorengrenzen hinweg: Diesem Credo hat sich die Arbeitsgemeinschaft "Innovative Gesundheitsversorgung in Brandenburg" (IGiB) verschrieben. Wie sich solche Strukturen erfolgreich aufbauen und betreiben lassen, hat die aus Kassenärztlicher Vereinigung Brandenburg (KVBB), AOK Nordost und Barmer GEK bestehende Arbeitsgemeinschaft auch mit dem geriatrischen Schwerpunkt im KV RegioMed Zentrum Templin am Sana Krankenhaus Templin bereits bewiesen. Von diesem erfolgreichen Ansatz sollen zukünftig alle Bürgerinnen und Bürger in der Region profitieren. Daher hat sich die IGiB gemeinsam mit der Sana Kliniken Berlin-Brandenburg GmbH um eine Förderung aus dem Innovationsfonds für das Projektvorhaben Strukturmigration im Mittelbereich Templin beworben. Unterstützt wird das Vorhaben von der Landes- und der Kommunalpolitik.

"Ziel des Projektvorhabens ist es, für alle Patienten in der Region Templin eine hochwertige und zukunftsfähige medizinische Versorgung zu gewährleisten. Dazu sollen die etablierten ambulanten und stationären Angebote zentriert werden", erklärt Lutz O. Freiberg, Geschäftsführer der IGiB. "Das Projektkonzept sieht eine enge Abstimmung zwischen den regionalen Haus-, Fach- und Klinikärzten sowie den Pflegediensten vor. Für Patienten entsteht eine zentrale Koordinierungs- und Anlaufstelle. Hier werden die vielfältigen medizinischen Angebote koordiniert, und die Patienten erhalten eine umfassende Beratung."

Den Projekthintergrund erläutert Dr. Hans-Joachim Helming, Vorstandsvorsitzender der KVBB: "Die althergebrachten starren Strukturgrenzen zwischen dem ambulanten und dem stationären Bereich sind heute nicht mehr sachgerecht. Gerade in ländlichen Regionen muss die medizinische Versorgung übergreifend und ganzheitlich gestaltet werden. Mit dem Konzept reißen wir im Sinne einer besseren Versorgung die tradierten Sektorengrenzen zwischen Krankenhaus und Praxis ein – wir schaffen eine neue bedarfsgerechte Versorgungsstruktur für die hier lebenden Menschen."

Frank Michalak, Vorstandsvorsitzender der AOK Nordost, ergänzt: "Die Idee des neuen ambulant-stationären Zentrums am Sana Krankenhaus Templin ist es, die medizinische Versorgung am tatsächlichen Bedarf der Bevölkerung zu planen und umzusetzen. Durch eine engmaschige Vernetzung und Koordination ärztlicher Behandlung und Diagnostik sowie eine enge Zusammenarbeit mit Anbietern aus den Bereichen Heil- und Hilfsmittel sowie Pflege, soll die Versorgungsqualität für die Menschen in der Region spürbar gesteigert werden."

"Krankenkassen, Ärzte, Krankenhaus, Apotheker, Pflegedienste und die verantwortlichen Entscheidungsträger der Region: Alle ziehen im Projekt an einem Strang. So gelingt es uns, für Templin eine Versorgung jenseits eingefahrener Vertrags- und Verhandlungswege zu entwickeln und anzubieten, die dem speziellen Bedarf der Menschen in der ländlichen Region Rechnung trägt", beschreibt Gabriela Leyh, Leiterin der Landesvertretung der Barmer GEK Berlin-Brandenburg, die Wirkung der starken Partnerschaft.

Irmgard Wübbeling, Regionalgeschäftsführerin der Sana Kliniken AG, unterstreicht den großen Nutzen: „Durch die engmaschige Vernetzung und Koordination ärztlicher Diagnostik und Behandlung vor Ort sowie der Zusammenarbeit mit Anbietern aus den Bereichen Heil- und Hilfsmittel sowie Pflege, erhalten alle Patienten eine optimale Betreuung. Die gemeinsame und neu ausgerichtete Nutzung der vorhandenen Behandlungsmöglichkeiten von Krankenhaus und Praxis eröffnet völlig neue Perspektiven für eine verbesserte und qualitative Gesundheitsversorgung der hier lebenden Menschen. Dem fühlen wir uns gemeinsam mit der KVBB, der AOK Nordost und der Barmer GEK verpflichtet."

Auch die Politik setzt sich für das Projektvorhaben ein. So äußert sich Brandenburgs Gesundheitsministerin Diana Golze: "Dank des bedarfsgerechten medizinischen Angebotes wird die Lebensqualität der Menschen in Templin und Umgebung gesichert und weiterhin verbessert. Darum unterstütze ich ausdrücklich die Bewerbung um Mittel aus dem Innovationsfonds. Die Mittel wären sehr wichtig, um in der Innovationsregion Templin die Idee eines zukunftsweisenden ambulant-stationären Versorgungszentrums in die Tat umzusetzen."

Templins Bürgermeister Detlef Tabbert sieht darüber hinaus noch weitere Vorteile: "Eine gute und zukunftsfähige medizinische Versorgung ist auch wichtig für die infrastrukturelle, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der gesamten Region. In diesem Projekt werden die vier Kommunen des Mittelbereiches Templin, Lychen, Boitzenburg und das Amt Gerswalde aktiv mitarbeiten. Die kommunale Ebene sieht dort viele Vorteile, gerade bei der wohnortnahen ärztlichen Versorgung der Patienten."

Hintergrund: Der Innovationsfonds

Der Innovationsfonds stellt bis 2019 jährlich 300 Millionen Euro für Versorgungsprojekte und -forschung bereit. Es werden ausschließlich Projekte gefördert, die deutlich über die bisherige Regelversorgung hinausgehen. Mit seinem innovativen sektorenübergreifenden Ansatz ist das Projekt Strukturmigration im Mittelbereich Templin eine Blaupause für die Gestaltung der bedarfsgerechten medizinischen Versorgung in ländlichen Regionen mit infrastrukturellen Herausforderungen. Mit der Förderung kann das Vorhaben schnell umgesetzt werden und seine Wirkung in der Region entfalten.

Über die IGiB

Die IGiB hat sich die Sicherung der medizinischen Versorgung insbesondere auch in den ländlichen Regionen Brandenburgs zum Ziel gesetzt. Dafür entwickeln die drei Gesellschafter entsprechende Versorgungsmodelle. Sie wurde 2009 gemeinsam von der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB) und der damaligen AOK Brandenburg gegründet. 2010 schloss sich auch die Barmer GEK an.

Über Sana Kliniken Berlin-Brandenburg GmbH

Die Sana Kliniken Berlin-Brandenburg versorgen jährlich rund 46.700 Patienten stationär und ca. 75.645 Patienten ambulant in 4 Kliniken und erzielte 2015 einen Umsatz von 182,85 Millionen Euro. Mit 2.574 Mitarbeitern zählt die SBB GmbH zu den großen Arbeitgebern der Gesundheitswirtschaft in Berlin und Brandenburg.

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