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Hoher Krankenstand wegen psychischer Belastung

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Berlin, 26. Mai 2020 – Fast jede zehnte Krankschreibung in Berlin geht auf eine psychische Erkrankung zurück. Das geht aus dem Gesundheitsreport 2020 der Barmer hervor. Demnach machten psychische Erkrankungen 9,4 Prozent der Krankschreibungen im Jahr 2019 aus und verursachten Fehlzeiten von durchschnittlich rund 4,0 Tagen je Beschäftigtem. „Dauerstress im Berufsleben führt zu psychischen Belastungen. Gibt es in den Unternehmen keine Strategien, diesen Belastungen entgegenzuwirken, können krankheitsbedingte Ausfälle die Folge sein,“ sagt Gabriela Leyh, Landesgeschäftsführerin der Barmer Berlin/Brandenburg.

Mit Bewältigungsstrategien gegen Stress am Arbeitsplatz

Zwar kämen andere Erkrankungsarten häufiger vor, als psychische Leiden, sie verursachten aber nicht so lange Fehlzeiten. Atemwegserkrankungen, wozu Erkältungserkrankungen und grippale Infekte gehören, machten 37,4 Prozent der Krankschreibungen im Jahr 2019 aus und verursachten im Durchschnitt 2,7 Fehltage je Arbeitnehmer. Muskel-Skelett-Erkrankungen (16,7 Prozent der Krankschreibungen) verursachten durchschnittlich 3,7 Fehltage. Allerdings gebe es häufig einen Zusammenhang zwischen Muskel-Skelett-System und Psyche. „Wenn der Volksmund von der Angst im Nacken oder der schweren Last auf den Schultern spricht, dann liegt darin ein Stück medizinische Wahrheit. Denn psychische Belastungen äußern sich häufig durch einen verspannten Nacken oder Rückenschmerzen,“ sagt Leyh. Die Barmer unterstütze Unternehmen beim betrieblichen Gesundheitsmanagement zum Beispiel mit Workshops, in denen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach neuesten Erkenntnissen der Motivationspsychologie und Hirnforschung Bewältigungsstrategien für Stress und Negativstimmungen erlernen.

Krankenstand geringfügig gesunken

Insgesamt ist der Krankenstand in Berlin im von 5,24 Prozent im Jahr 2018 auf 5,14 Prozent im Jahr 2019 gesunken. Das heißt, an einem durchschnittlichen Kalendertag des Jahres 2019 fehlten von 1.000 Beschäftigten 51 krankheitsbedingt. Die Barmer führt diesen Rückgang auf die weniger stark ausgeprägte Grippewelle im Jahr 2019 zurück.