Berlin, 24. September 2025 – Die Zahngesundheit der Berlinerinnen und Berliner hat sich in den vergangenen Jahren verbessert. Benötigten im Jahr 2013 noch die Hälfte der Berlinerinnen und Berliner eine zahnmedizinische Therapie, waren es im Jahr 2023 nur noch 39,7 Prozent. Das geht aus dem aktuellen Zahnreport der Barmer hervor. Doch der Report beinhaltet nicht nur gute Nachrichten. „Wir stellen fest, dass immer weniger Menschen für Kontrolluntersuchungen zum Zahnarzt beziehungsweise zur Zahnärztin gehen. So wird die Chance vergeben, dass Zahn- und Zahnfleischerkrankungen in einem frühen Stadium erkannt werden, in dem sie sich noch gut behandeln lassen“, sagt Gabriela Leyh, Landesgeschäftsführerin der BARMER Berlin/Brandenburg anlässlich des Tags der Zahngesundheit am 25. September.
Besonders Männer sind Vorsorgemuffel
Im Jahr 2013 gingen noch 53,5 Prozent der Berlinerinnen und Berliner für eine Kontrolluntersuchung zum Zahnarzt beziehungsweise zur Zahnärztin. Im Jahr 2023 waren es nur noch 48,4 Prozent. Dies ist ein neuer Tiefstand. Besonders Männer sind Vorsorgemuffel. Bei ihnen lag die Inanspruchnahme im Jahr 2023 bei 45,2 Prozent, bei Frauen waren es 51,6 Prozent. Gesetzlich Versicherte haben zwei Mal im Jahr Anspruch auf eine zahnärztliche Früherkennungsuntersuchung aus gutem Grund, wie Leyh betont: „Bei einer Kontrolluntersuchung wird jeder Zahn einzeln auf Verfärbungen, Zahnstein und Karies hin überprüft und der Status des Zahnfleisches begutachtet. Auch Putzfehler können aufgedeckt werden, bevor Karies entsteht und Zähne aufwändig behandelt werden müssen.“ Ein kleiner Trost für die Berlinerinnen und Berliner: Mit ihrer Inanspruchnahme von 48,4 Prozent bei den Kontrolluntersuchungen im Jahr 2023 lagen sie in etwa im Bundesdurchschnitt, der 48,5 Prozent betrug. Am eifrigsten gingen die Thüringerinnen und Thüringer zur Zahnvorsorge mit einem Anteil von 55,5 Prozent. Schlusslicht war Bremen mit 39,5 Prozent.
So ungleich verteilen sich Zahnarztpraxen in Berlin
Wenn ein Zahnarztbesuch fällig ist – ob zur Vorsorge oder bei Zahnschmerzen – gibt es da genügend Zahnärzte? In Berlin kommen auf 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner 4,79 Zahnarztpraxen. Das sind 13 Prozent mehr als im Bundesdurchschnitt, der bei 4,23 Zahnarztpraxen je 10.000 liegt. Allerdings verteilen sich die Zahnarztpraxen in Berlin sehr ungleich. Besonders gut versorgt ist Charlottenburg-Wilmersdorf. Hier kommen auf einen Zahnarzt beziehungsweise eine Zahnärztin 653 Einwohnerinnen und Einwohner. In Marzahn-Hellersdorf hingegen kommen mehr als doppelt so viele, nämlich 1.657 Einwohnerinnen und Einwohner auf einen Zahnarzt beziehungsweise eine Zahnärztin. Dies ergibt sich aus Zahlen der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Berlin. „Berlin ist insgesamt zahnmedizinisch gut versorgt. Viele Praxisstandorte konzentrieren sich jedoch auf die wohlhabenderen Bezirke. Nur eine ausgewogene Verteilung der Praxisstandorte auf das gesamte Stadtgebiet gewährleistet eine gute Erreichbarkeit und ausreichend Terminkapazitäten für alle Berlinerinnen und Berliner“, so Leyh.