Die Pflege litt unter Corona besonders stark

Barmer fordert Strukturreformen als Antwort auf die Pandemie

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Potsdam, 24. Januar 2023 – Die Corona-Pandemie traf Brandenburgs Pflegekräfte im vergangenen Jahr am stärksten. Am häufigsten waren Pflegekräfte in Brandenburgs Krankenhäusern und Arztpraxen mit in der Spitze 17,5 Krankschreibungen je 1.000 Beschäftigte im März 2022 betroffen. Der berufsübergreifende Durchschnitt lag in diesem Monat bei 11,2 Krankschreibungen je 1.000 Beschäftigte. Bei Pflegkräften in Pflegeheimen und ambulanten Diensten waren mit 14,7 und 12,5 Krankschreibungen je 1.000 die Höhepunkte im Februar 2022 erreicht. Diese Zahlen stammen dem aktuellen Pflegereport der BARMER, der die Auswirkungen der Pandemie auf die Pflege untersucht hat. „Neben all dem Leid und den persönlichen Schicksalen hat die Corona-Pandemie schonungslos die Schwachstellen unseres Krankenhaus- und Pflegesystems offengelegt. Eine Entlastung der Pflegekräfte und eine bessere Ausstattung der Krankenhäuser müssen die Antwort auf die Pandemie sein“, sagt Gabriela Leyh, Landesgeschäftsführerin der Barmer Berlin/Brandenburg.

Mangelhafte Ausstattung rächte sich zu Beginn der Pandemie

Gleich zu Beginn der Pandemie im April 2020 seien die Corona-Fälle bei Pflegekräften in Krankenhäusern und Praxen auf 4,3 je 1.000 Beschäftigte gestiegen. Das waren elf Mal so viele Fälle wie in der Gesamtbevölkerung zu diesem Zeitpunkt. Fehlende Masken und Schutzausrüstung machten es den Pflegekräften damals schwer, sich bei der Versorgung der Patientinnen und Patienten nicht anzustecken.

Sieben Mal mehr Corona-Infektionen in Pflegeheimen als in Gesamtbevölkerung

Neben den Auswirkungen der Pandemie auf die Pflegekräfte untersuchte die Barmer auch die Betroffenheit der Pflegebedürftigen. Unter ihnen waren die Heimbewohnerinnen und Heimbewohner am häufigsten von einer Corona-Infektion betroffen. Im Januar 2021 war jeder zehnte Pflegebedürftige in einer stationären Pflegeeinrichtung in Brandenburg mit dem Corona-Virus infiziert. Das waren rund sieben Mal so viele wie in der Gesamtbevölkerung. Bei den Pflegebedürftigen, die zu Hause von einem ambulanten Dienst oder von Angehörigen versorgt wurden, waren es 3,2 beziehungsweise 1,7 Prozent. In den Monaten März und April sanken die Infektionsraten aufgrund der Corona-Schutzimpfungen deutlich. „Es war richtig, die Pflegebedürftigen zuerst gegen Corona zu impfen. Auch die Hygienevorkehrungen und Maskenpflicht in den stationären Einrichtungen waren wichtige Instrumente in der Pandemiebekämpfung. Alle Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen sollten deshalb mit Augenmaß erfolgen“, so Leyh weiter. 
 

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