Immer mehr junge Männer in Bayern leiden unter Migräneattacken

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In Bayern leiden immer mehr Männer unter Migräne. Das geht aus Daten des aktuellen Barmer Arztreports hervor. Demnach diagnostizierten Ärztinnen und Ärzte bei rund 2,7 Prozent der Männer im Jahr 2020 eine Migräne. Hochgerechnet sind das etwa 173.000 Betroffene. "Migräne ist in der öffentlichen Wahrnehmung noch immer eine vorwiegend weibliche Krankheit. In Bayern sind Frauen etwa drei Mal häufiger betroffen als Männer. Allerdings sehen wir bei den Männern eine höhere Steigerungsrate", sagt Professorin Dr. Claudia Wöhler, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Bayern. Der Anteil betroffener Männer sei innerhalb von zehn Jahren um 20 Prozent gestiegen, während er bei den Frauen im gleichen Zeitraum um 18 Prozent zugelegt habe. Die Ursache für diese Entwicklung gehe aus den Daten der Barmer nicht hervor. "Um herauszufinden, warum immer mehr Männer unter Migräne leiden, sind weitere Untersuchungen erforderlich", so Wöhler. Denkbar sei, dass Umwelteinflüsse zugenommen hätten, die eine Migräne begünstigen könnten. Dazu zähle unter anderem Stress. Möglich sei aber auch, dass sich immer mehr Männer zu dieser Krankheit bekennen und ärztliche Hilfe suchen.

Migräne betrifft eher jüngere Männer

Migräne kann in jedem Alter auftreten. Bei den bayerischen Männern wurde die Diagnose im Jahr 2020 laut Barmer Arztreport am häufigsten bei den 20- bis 29-Jährigen gestellt. Von ihnen seien rund 3,7 Prozent betroffen. Die Diagnoserate habe sich hier im Betrachtungszeitraum verdoppelt. Bei den bayerischen Frauen litten vor allem die 40- bis 49-Jährigen, aber auch die 20- bis 29-Jährigen unter Migräne. In beiden Altersgruppen lag die Betroffenenrate bei rund 10 Prozent. 

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Mit Ausdauersport und Tagebuch Migräneattacken vorbeugen

Bei Migräne setzen Kopfschmerzattacken ein, die mit Symptomen wie Übel- und Appetitlosigkeit, Lichtempfindlichkeit oder Sehstörungen einhergehen. Die Kopfschmerzen treten einseitig auf und können zwischen vier und 72 Stunden andauern. Die Ursachen für eine Migräne sind noch nicht bis ins Detail erforscht. Die Krankheit kann erblich und hormonell bedingt sein, weshalb Frauen häufiger betroffen sind. Und es sind Faktoren bekannt, die eine Attacke auslösen können. Dazu zählen außer Stress unter anderem Schlafmangel, Koffein, Rotwein und Lärm. "Migräne ist nicht heilbar. Aber die Betroffenen können viel tun, um einer Attacke vorzubeugen. Ein Kopfschmerztagebuch kann dabei helfen, die Auslöser zu erkennen. Und regelmäßiger Ausdauersport ist nachweislich eine sehr gute Migräneprophylaxe", sagt Barmer-Landeschefin Wöhler. Ebenso könnten Entspannungsübungen und eine geregelte Lebensweise dabei helfen, einer Schmerzattacke vorzubeugen.

Mehr zu den Auswertungen einzelner Diagnosen: www.bifg.de - Arztreport 2022

Weitere Schaubilder finden Sie auf der Website des bifg .