BARMER-Zahnreport für Bayern 2025

Weniger Zahnersatz, aber auch weniger Vorsorge - Bayerns Mundgesundheit im Wandel

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München, 24. September 2025 – Die Zahngesundheit der bayerischen Bevölkerung zeigt laut BARMER Zahnreport einen langfristigen Trend: Immer weniger Menschen benötigen zahnmedizinische Therapien oder Zahnersatz. Das deutet auf eine sich weiter verbessernde Mundgesundheit hin. Im Jahr 2023 nahmen 47,5 Prozent der Menschen in Bayern eine zahnmedizinische Behandlung in Anspruch – ein Rückgang gegenüber 2013, als es noch 53,8 Prozent waren. Besonders deutlich zeigt sich der Rückgang bei Zahnersatz und Zahnkronen. Die Inanspruchnahme sank hier von 9,25 Prozent (2013) auf 7,5 Prozent (2023). In der Altersgruppe der 20- bis 24-Jährigen halbierte sich die Rate sogar von 0,8 auf 0,4 Prozent. "Hohe Behandlungsqualität, wirksame Prävention und bessere Zahnpflege können zum positiven Trend beigetragen haben. Gesunde Zähne bleiben im Schnitt länger ohne zahnmedizinische Reparaturen erhalten", sagt Alfred Kindshofer, Landesgeschäftsführer der BARMER in Bayern.

Besonders Männer sind Vorsorgemuffel

Im Jahr 2013 gingen 58,5 Prozent der Menschen in Bayern für eine Kontrolluntersuchung zum Zahnarzt beziehungsweise zur Zahnärztin. Im Jahr 2023 waren es nur noch 53,5 Prozent. Dies ist ein neuer Tiefstand. Besonders Männer sind Vorsorgemuffel. Bei ihnen lag die Inanspruchnahme im Jahr 2023 bei 50,8 Prozent, bei Frauen waren es 56,1 Prozent. Gesetzlich Versicherte haben zwei Mal im Jahr Anspruch auf eine zahnärztliche Früherkennungsuntersuchung aus gutem Grund, wie Kindshofer betont. Ein kleiner Trost für Bayern: Mit ihrer Inanspruchnahme von 53,5 Prozent bei den Kontrolluntersuchungen im Jahr 2023 lagen sie über dem Bundesdurchschnitt, der 48,5 Prozent betrug. Am eifrigsten gingen die Thüringerinnen und Thüringer zur Zahnvorsorge mit einem Anteil von 55,5 Prozent. Schlusslicht war Bremen mit 39,5 Prozent.

Zahnfüllungen: Haltbarkeit verbessert, Bayern über Bundesdurchschnitt

Im Rahmen der BARMER-Analysen zeigte sich, dass sich beispielsweise die Haltbarkeit von Zahnfüllungen im Seitenzahnbereich bundesweit verbessert hat. So hielten derartige Füllungen aus dem Jahr 2015 im Schnitt 7,2 Jahre, 2010 waren es noch 6,5 Jahre. In Bayern sind nach zehn Jahren noch 38,4 Prozent der großen Seitenzahnfüllungen intakt. Bei Spitzenreiter Baden-Württemberg sind es 42,3 Prozent der Zahnfüllungen intakt; bei Schlusslicht Sachsen-Anhalt sind es nur 18.5 Prozent.

Amalgam: War in Bayern nur noch selten verwendeter Füllstoff

Seit Januar dieses Jahres ist Amalgam EU-weit verboten. In Bayern kam dieser zuzahlungsfreie Füllstoff inzwischen selten zum Einsatz. Im Jahr 2023 rechneten noch 9,9 Prozent der Zahnarztpraxen mindestens eine Amalgamfüllung ab. Bundesweit lag der Anteil bei Amalgamfüllungen im Seitenzahnbereich bei 3,5 Prozent, in Bayern bei 1,3 Prozent

Zahnfüllungen ohne Zuzahlung weiterhin gesichert

Gesetzlich Versicherte haben auch künftig Anspruch auf kostenfreie Zahnfüllungen. Der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherungen und die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung haben sich darauf verständigt. "Der gesetzliche Anspruch auf eine zuzahlungsfreie Versorgung ohne Amalgam sollte allen Versicherten bekannt sein und müsse klar und unmissverständlich kommuniziert werden", sagt Kindshofer. Versicherte sollten daher aktiv nach mehrkostenfreien Alternativen fragen und sich umfassend beraten lassen, rät er. So könne eine medizinisch hochwertige Zahnbehandlung mit möglichst geringen Kosten für Patientinnen und Patienten erreicht werden. Er fordert aber gleichzeitig, dass die Haltbarkeit und Wertigkeit der alternativen Füllungsmaterialien transparent gemacht, aber auch in Zukunft genau untersucht werden müsse.

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